Lidl ändert Pfandrückgabe: Kunden müssen sich umstellen

Die Hand einer Person, die eine Flasche in einen Leergutautomaten legt. Auf dem grauen Automaten steht "Leergut" in schwarzen Buchstaben. Neben dem Einwurfschacht befindet sich ein kleines Display.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Supermärkte und Discounter überraschen immer wieder mit Neuerungen, die nicht allen Kunden zusagen. Lidl ändert jetzt etwas bei der Pfandrückgabe und dürfte damit für gemischte Reaktionen sorgen. Denn es gibt einen entscheidenden Haken.

Jetzt gibt es eine weitere Änderung im Lebensmitteleinzelhandel. Der Discounter Lidl testet eine neue Methode bei der Pfandrückgabe. Was viele Kunden begrüßen dürften, könnte bei einigen Verbrauchern auf Widerstand stoßen.

Komplett neu: Das ändert Lidl bei der Pfandrückgabe

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland aktiv Pfandflaschen und -dosen sammeln, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Berechnungen zeigen, dass es hierzulande etwa 1,2 Millionen Sammler gibt. Wer sein Leergut regelmäßig bei Lidl abgibt, bemerkt jetzt womöglich eine Änderung in bestimmten Filialen, die der Discounter für eine Testphase ausgewählt hat. Der Lebensmittelhändler will damit einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung gehen.

Deshalb bietet er probeweise eine neue Funktion bei der Rückgabe des Pfands an: Kunden können jetzt einen “digitalen Pfandbon” bekommen. Dabei gibt es jedoch einen Haken. Wer die neue Funktion ausprobieren will, muss derzeit mit seinen Daten in der Lidl-Plus-App registriert sein. Neben personenbezogenen Daten erfassen Händler in erster Linie das Kauf- und Nutzungsverhalten ihrer registrierten Kunden. Das dürfte bei einigen Verbrauchern auf massive Kritik stoßen. Auch deshalb, weil damit nur ein bestimmter Kundenkreis Zugriff auf den neuen Service hat.

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So funktioniert das neue System zur Rückgabe von Pfandflaschen

Ob Lidl die Pfandrückgabe ganz ändern will, um in Zukunft komplett papierlos zu arbeiten, ist nicht bestätigt. Sofern eine App-Registrierung die einzige Nutzungsmöglichkeit für das neue System bleibt, ist dieser Schritt jedoch eher unwahrscheinlich. Denn nicht jeder Verbraucher möchte seine Daten preisgeben oder sich auf digital umstellen. Allerdings hat der digitale Pfandbon auch einige Vorteile.

Registrierte Kunden müssen demnach keine Papierbons mehr aufbewahren und verlieren diese auch nicht. Sie sind im Smartphone hinterlegt. Wer die Funktion ausprobieren will, öffnet einfach die Lidl-Plus-App und identifiziert sich damit über den entsprechenden QR-Code am Pfandautomaten in der Filiale. Im Anschluss geben Kunden ihre Flaschen und Dosen zurück und können den digitalen Pfandbon an der Kasse einlösen. Noch ist nicht eindeutig geklärt, ob und wann der Discounter die Änderung in allen deutschen Filialen einführt.