Der wöchentliche Gang zum Leergutautomaten gehört für viele Deutsche zum Pflichtprogramm. Nun zeichnet sich ein erfreulicher und einmaliger Wandel ab. Das Flaschenpfand soll in Deutschland verdoppelt werden.
Pfandrückgeld sichert für viele Menschen den Lebensunterhalt und für andere ist es ein nettes Extra beim wöchentlichen Einkauf. Beide Gruppen könnten sich jedoch freuen und hoffen, denn das Flaschenpfand soll in Deutschland verdoppelt werden und dafür gibt es auch einen Präzedenzfall.
In diesem Land ist das doppelte Flaschenpfand für bestimmte Flaschen schon jetzt aktiv
Die Debatte um das Flaschenpfand nimmt Fahrt auf und Deutschlands Nachbarland macht vor, wie es gehen könnte. Seit dem 1. Januar 2025 ist in Österreich ein neues Pfandsystem für Einwegflaschen und Dosen in Kraft getreten. Jetzt erfolgte der nächste Schritt: Ab dem 2. Februar 2025 wird das Pfand auf 0,5-Liter-Mehrweg-Bierflaschen von 9 auf 20 Cent angehoben. Brauereien und Umweltschützer begrüßen die Maßnahme. Denn Glasflaschen kann man oft bis zu 50-mal wiederbefüllen.
Interessant ist dabei, dass dies die erste Pfanderhöhung für Bierflaschen seit über 40 Jahren ist. Zuvor reichte in Österreich die geringe Pfandhöhe oft nicht aus, um Verbraucher zur Rückgabe zu bewegen. Deshalb nun dieser Schritt, mit dem man die Verbraucher im mitteleuropäischen Binnenstaat zur Pfandrückgabe bewegen will. Denn viele leere Flaschen landeten im Altglas oder wurden nicht korrekt zurückgegeben. Das schwächte verständlicherweise den Mehrwegkreislauf. Indessen hofft die Branche auf eine deutlich bessere Rücklaufrate. Deutschland könnte sich daran ein Beispiel nehmen.
Diese Gruppe in Deutschland kämpft für die Verdoppelung des Flaschenpfands
Während Österreich vorprescht, stellt sich die Frage, ob auch Deutschland das Flaschenpfand verdoppeln wird. Derzeit liegt das Pfand für Mehrweg-Bierflaschen hierzulande bekannterweise bei 8 Cent. Das ist ein Wert, den man seit Jahrzehnten kaum veränderte. Einige Brauereien fordern eine Verdopplung, um kleine Betriebe zu entlasten und die Mehrwegquote zu stabilisieren. Besonders der Verband Private Brauereien Deutschland plädiert für eine Anhebung auf 15 bis 25 Cent, je nach Flaschentyp.
Der Deutsche Brauer-Bund warnt hingegen vor hohen Kosten, die vor allem kleinere Brauereien treffen könnten. Auch stellt sich die Frage, ob eine Verdopplung überhaupt nötig wäre – immerhin liegt die Rücklaufrate in Deutschland bereits bei rund 80 Prozent. Die Debatte ist also in vollem Gange. Sollten sich die Argumente für eine Pfanderhöhung durchsetzen, könnte Deutschland bald nachziehen – mit weitreichenden Folgen für Verbraucher, Umwelt und Brauereien.