Maßnahme: Rasenmäher-Verbot in deutschen Gärten soll kommen

Ein Vater mäht mit seiner kleinen Tochter den Rasen im Garten. Das kleine Mädchen versucht den Rasenmäher anzuschieben, während der Vater ihn festhält.
Symbolbild © istockphoto/romrodinka

Immer wieder aktuell, aber leider noch nicht abschließend geklärt ist das Rasenmäher-Verbot, das in deutschen Gärten eingeführt werden soll. Wieder einmal gibt es hitzige Diskussionen. Die Maßnahme spaltet die Gesellschaft.

Ein Rasenmäher-Verbot, das in deutschen Gärten endlich Anwendung finden soll, steht derzeit wieder zur Diskussion. Während die Maßnahme ein grundlegendes Problem endlich lösen soll, stellen sich viele dagegen.

Ein Albtraum für jeden Perfektionisten

In der heutigen Gesellschaft gilt ein gepflegter Garten praktisch als Statussymbol. Wer seinen Rasen nicht piekfein kurz hält, Unkraut rigoros den Kampf ansagt und die einzelnen Beete und Flächen nicht sorgsam durch entsprechende Bauten abgrenzt, gilt schlicht und einfach als unordentlich. So findet man immer weniger naturbelassene Gärten vor, in denen Wildblumen die Insekten anlocken und für deren Fortbestand sorgen. Schon seit Jahren warnt der Naturschutzbund (NABU) vor sterilen Gärten ohne Pflanzen und reichlich Schotter. So finden die Wildtiere keine Nahrung mehr, und sowohl die Pflanzen- als auch die Tiervielfalt nimmt rasant ab. Nicht umsonst gibt es Aktionen wie den “mähfreien Mai”. In diesem Monat soll man den Wildblumen Zeit zur Blüte geben und dafür sorgen, dass auch die Tierarten etwas zu fressen bekommen. Für Perfektionisten, die jeden zu lang geratenen Halm abmähen, dürfte dieser Vorschlag allerdings einem Albtraum gleich kommen.

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Gepflegter Garten macht viel Arbeit – Lösung sorgt jedoch für noch mehr Probleme

Um den penibel gepflegten Garten auch beibehalten zu können, und das ohne viel Zeitaufwand, setzen immer mehr Menschen auf einen Mähroboter. Über eine App kann man die Mähzeiten vorher einrichten, und der Roboter macht sich selbstständig ans Rasenmähen. Doch genau hier gibt es ein großes Problem: Viele Menschen legen die Mähzeiten in die Nacht. Ab der Dämmerung sind jedoch viele Wildtiere unterwegs, die sich auf Futtersuche begeben. Eine Begegnung zwischen Roboter und Tier endet meist tödlich. Insbesondere Igel, die sowieso schon unter Naturschutz stehen, sind besonders gefährdet.

Denn unsere stacheligen Mitbewohner rennen bei Gefahr nicht weg. Sie verlassen sich auf ihre Stacheln zur Feindabwehr und rollen sich ein. Wie Stiftung Warentest jedoch bemängelt, erkennen die Mähroboter – trotz der Garantien der Hersteller – die Igel als Hindernisse nicht und überrollen sie einfach. Die Messer fügen den Tieren schwerste Verletzungen zu, die Statistiken zufolge die Hälfte der Igel nicht überleben. Deshalb fordern Naturschützer schon lange ein Rasenmäher-Verbot in den Gärten – und zwar ab der Dämmerung bis zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen. Dies würde vielen Tieren, und nicht nur den Igeln, das Leben retten.