Müllsünder zahlen hohe Strafen: KI kontrolliert ab sofort die Tonne

Eine Person wirft einen Müllsack in eine grüne Mülltonne. Es handelt sich vermutlich um Hausmüll oder gemischten Müll. Der Müllsack ist schwarz und teilweise transparent.
Symbolbild © istockphoto/daizuoxin

Für Müllsünder dürfte es bald richtig teuer werden. Sie kommen nicht mehr einfach so davon, denn ab sofort kontrolliert eingesetzte KI die Tonne und deren Inhalt.

Wen es einfach nicht interessiert, was in welche Tonne kommt, den dürfte diese Einstellung bald teuer zu stehen kommen. Denn inzwischen setzen Entsorgungsbetriebe KI ein, die die Tonne kontrolliert.

Entsorgungsbetriebe beklagen Ignoranz – “Es scheint vielen egal zu sein”

Schon in den 70er-Jahren drang es ins Bewusstsein der Menschen hierzulande, dass man Müll weiter verwenden kann, wenn man ihn nur richtig sortiert. Während dieser Grundgedanke in den 90er-Jahren immer mehr Gestalt annahm, gibt es seit 2015 die allgemeine Pflicht zur Mülltrennung. An den Voraussetzungen scheitert es nicht, denn die erforderlichen Tonnen mit entsprechender Kennzeichnung gibt es nicht erst seit gestern. Vielen Bürgern scheint jedoch nicht klar zu sein, wieso sie den Müll trennen sollen. Nur wenn diese Trennung sauber erfolgt, kann man die entsprechenden Bestandteile recyceln. Doch trotz der genauen Aufklärung ärgern sich die Entsorgungsbetriebe über die Ignoranz der Menschen. Sie haben das Gefühl, dass die meisten sehr wohl Bescheid wissen, aber es ihnen schlicht und einfach egal ist. Dies hat jedoch fatale Folgen bei der Entsorgung. Denn bei zu hohem Anteil an Störfaktoren kann der Müll nicht mehr recycelt werden.

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Teuer: KI kontrolliert die Tonne und deckt Müllsünden auf

Da es schwierig wird, einen einzelnen Verstoß jemandem konkret nachzuweisen, setzt der Entsorgungsverband Saar auf künstliche Intelligenz. Dazu werden die Müllfahrzeuge mit einem entsprechenden System ausgestattet. Dies fotografiert die Mülltonne vor dem Entleeren und während des Entleerungsvorganges. Gleichzeitig spürt eine integrierte KI Müll auf, der dort nicht hineingehört. Das System findet bei den Biomülltonnen Anwendung. Denn gerade hier verstecken Bürger Müll, der dort nicht hineingehört.

Das System soll laut dem Entsorgungsverband zunächst die Bürger aufklären. Findet sich in einer Biomülltonne Störmüll, sorgt ein Chip dafür, dass der Müllsünder zugeordnet werden kann. Ein gelber Anhänger an der Mülltonne erklärt dem Betroffenen, was er falsch gemacht hat und bei der nächsten Leerung beachten sollte. Wiederholt sich dieser Fehler, bleibt die Mülltonne einfach stehen und bekommt einen roten Anhänger. Der Sünder muss dann den Müll nachsortieren und gegebenenfalls komplett im Restmüll entsorgen. Zwar ist das System nicht neu und wird bereits seit letztem Oktober getestet. Nun will man diese Kontrolle auf andere Gebiete erweitern. Seit Ende 2024 testet man sie in den Gemeinden Kirkel und Friedrichsthal. Ab Mai sollen dann Gemeinden wie Spiesen-Elversberg, Schwalbach, Beckingen und Teile von Saarlouis ebenfalls mit KI kontrolliert werden.