Nach 100 Jahren: Kult-Getränkehersteller ist insolvent – „Aus droht“

Ein Blick in eine Fabrik eines Getränke-Herstellers. Flaschen sind in einer Maschine aufgezogen und werden gefüllt. Es sieht aus, als würde es sich dabei um Sektflaschen handeln.
Symbolbild © imago/CTK Photo

Nach 100 Jahren muss nun der nächste Kult-Getränkehersteller um seine Zukunft fürchten, denn er ist insolvent. Die schwierige Lage hat damit ein weiteres Opfer gefunden. Die Mitarbeiter bangen um ihre Jobs.

Der nächste Kult-Getränkehersteller ist in finanziellen Schwierigkeiten und musste einen Insolvenzantrag stellen. Dies zeigt wieder, dass auch alte, traditionsreiche Unternehmen nicht vor dem Aus gefeit sind. Und wieder stehen Jobs auf der Kippe.

Eine ganze Branche kämpft ums Überleben: „Kundschaft hat sich verändert“

Wie man wieder an den zahlreichen Insolvenzmeldungen sieht, ist es stets ein Geben und Nehmen. Fehlt den Menschen das Geld, können sie dieses nicht für bestimmte Produkte ausgeben. Können sie nichts kaufen, büßen die Unternehmen an Umsätzen ein und müssen womöglich für immer aufgeben. Dies zeigt sich nicht nur in den Non-Food-Artikeln, bei denen die Verbraucher massiv sparen wollen und daher meistens in Online-Shops einkaufen. Auch bei Lebensmitteln zeigt sich neben dem fehlenden Geld der Wandel der Gesellschaft. So scheint für immer mehr Bürger Fleisch ein rotes Tuch zu sein. Kaum jemand will in der Metzgerei arbeiten, der Fleischkonsum geht zurück. Die Folge: Immer mehr Fleischereien müssen schließen. Diese Entwicklung trifft eine weitere Branche und ein weiteres Unternehmen, dem nun wohl das Aus droht.

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Kult-Getränkehersteller ist insolvent: Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

Am 13. Oktober hat die Genossenschaftsbrauerei Rötz im Landkreis Cham Insolvenz angemeldet. Sie gehört mit neun Mitarbeitern zu den kleineren Brauereien in Deutschland und hat damit einen schweren Stand. Denn nicht nur die großen Betriebe machen Druck, auch die Verbraucher schlagen inzwischen eine andere Richtung ein. Laut aktuellen Umfragen hat der Bierkonsum in Deutschland abgenommen. Hierzulande trinkt man lieber alkoholfreies Bier oder Biermischgetränke. Das merken gerade die kleineren Brauereibetriebe zuerst.

Die Brauerei Rötz, die mehreren Wirten aus der Region zusammengehört, belieferte einige Filialen von Rewe und Edeka mit ihren Biersorten. Auch Gastronomiebetriebe und Events gehörten zu den Kunden des Betriebs. Aufgrund des rückläufigen Bierkonsums und der gestiegenen Kosten für Personal, Rohstoffe und Energie musste Rötz nun Insolvenz anmelden. Wie es weitergehen wird, ist bislang unklar. Momentan sucht man nach einem geeigneten Investor, so die Insolvenzverwalterin. Einen Interessenten gebe es nach aktuellem Stand schon. Die Mitarbeiter sowie die Region können nur hoffen, dass die Genossenschaftsbrauerei Rötz bestehen bleibt.