Noch gehen die Kunden hier ein und aus ‒ allerdings nicht mehr lange. Eine deutsche Kult-Kette schließt fast alle Standorte und bringt die Mitarbeiter mit dieser schmerzhaften Entscheidung zum Weinen. Das verbirgt sich hinter dem Aus des Traditionsbetriebs.
Der Abschied rückt plötzlich näher. Sowohl Kunden als auch Mitarbeiter müssen sich der bitteren Wahrheit stellen: Von diesem Unternehmen bleibt nicht mehr viel.
Emotionaler Abschied: Deutsche Kult-Kette schließt
Dieses Jahr werden Kunden in den Geschäften dieser Kette noch fündig, wenn sie Inspiration für Weihnachtsgeschenke suchen. Danach wartet jedoch der große Abschied. Das Traditionsunternehmen stellt den Betrieb in fast allen Filialen ein. Dabei sind die Waren, die verkauft werden, eigentlich echte Kundenlieblinge. Ob handgefertigte Geschenke, DIY-Möbel oder Deko-Projekte: YouGov-Umfragen bestätigen, dass die Deutschen extrem gern basteln. Demnach widmen sich über 60 Prozent der Umfrageteilnehmer kreativen Tätigkeiten in Eigenregie.
Doch die über 130 Jahre alte Warenhauskette mit Bastel- und Künstlerbedarf sieht offenbar keine Zukunftsperspektive mehr. Mit der für Kunden und Mitarbeiter traurigen Entwicklung steht sie keinesfalls allein da. Zuletzt ist der Branchenumsatz nach Informationen des Handelsverbands Büro und Schreibkultur (HBS) gesunken. Demnach wurde 2024 ein Minus in Höhe von 4,8 Prozent verzeichnet. Vor allem für die Belegschaft ist die Entscheidung wohl besonders schmerzhaft. Die Tränen blieben demnach nicht aus. Etwa 115 Beschäftigte sind von der Entscheidung ihres Arbeitgebers betroffen.
Gescheitert: Das sind die Gründe für die Schließung
Sowohl eine fehlende Nachfolge als auch hohe Kosten und die Kundenzurückhaltung haben insgesamt dazu geführt, dass das Unternehmen die Reißleine zieht. Inhaber Oliver Listmann betreibt das Geschäft bereits in vierter Generation, doch seine Söhne würden sich beruflich anderweitig orientieren und es nicht übernehmen wollen. Wer in Aachen lebt, kann die Listmann-Filiale auch kommendes Jahr noch besuchen. Sie hat einen neuen Inhaber.
An allen anderen Standorten ist das nur noch bis zum 31. Dezember 2025 möglich, weil der Betrieb danach eingestellt wird. Ein kleiner Trost zum Abschied für die Kunden: Wie das Unternehmen in den sozialen Medien mitteilt, dürfen diese sich jetzt auf Rabattaktionen freuen. Der Räumungsverkauf in Wiesbaden, Mainz und Koblenz läuft. „Es ist so traurig“, kommentiert ein Nutzer. Er fasst die Stimmung vieler zusammen, die weinende Smileys in der Kommentarspalte hinterlassen, weil das Traditionsunternehmen mit vielen langjährigen Kunden nahezu ganz verschwindet.
(Quellen: Eigene Recherchen der ka-insider Redakteure, Instagram/@listmann)
