Nach 130 Jahren: Wursthersteller pleite – Auch im Edeka und Rewe

Eine Kundin steht im Supermarkt oder Discounter vor einem Regal voller Wurstwaren von verschiedenen Herstellern. Sie bückt sich gerade, um die Wurstsorten in der unteren Reihe zu begutachten.
Symbolbild © imago/Martin Wagner

Nun hat das nächste große Unternehmen erwischt, das die Kundschaft direkt versorgt: Nach über 130 Jahren ist ein Wursthersteller pleite, dessen Produkte es unter anderem bei Edeka und Rewe gibt.

Viele Kunden kennen die Produkte des Unternehmens nur zu gut. Doch jetzt ist der bekannte Wursthersteller nach 130 Jahren pleite und musste Insolvenz anmelden. Das ist kaum vorstellbar, denn er beliefert viele Supermärkte und Discounter.

Erfolgsgeschichte begann vor über 130 Jahren

Den Wursthersteller gibt es bereits seit 1890. Er hat schon einige Krisen mitgemacht und erfolgreich gemeistert. Unter dem heutigen Namen wurde er allerdings erst 2020 gegründet. Der Hersteller beliefert vor allen Dingen Supermärkte und Discounter im Osten Deutschlands mit Wurst- und Fleischwaren. Dazu zählen beispielsweise Globus, Norma, Rewe, Kaufland, Edeka, Selgros und Kaufland. Die Kunden kennen das Unternehmen hauptsächlich durch die dort angebotenen Wurst- und Fleischwaren wie Brüh-, Roh- und Kochwurst aus Geflügel, Rind und Schwein. Zudem bietet die Wurstmanufaktur etliche Fischprodukte an. Ebenfalls zum Programm gehören feine Streichwürste und andere Produkte, die man schon seit Jahrzehnten kennt. Die Manufaktur betreibt einen Onlineshop auf Amazon und vor Ort können die Kunden an einem Imbiss vor dem Werkstor die Produkte direkt kaufen.

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Wursthersteller muss Insolvenz anmelden – “So kann es nicht weitergehen”

Wie viele andere Unternehmen kämpft der sächsische Wursthersteller mit den erhöhten Energie- und Produktionskosten. Auch die Kostensteigerungen bei Löhnen und Rohstoffen machen der Meisters Wurst- und Fleischwaren GmbH in Bautzen zu schaffen. Die Wurstmanufaktur gibt unter anderem der Politik die Schuld, die nicht genügend unternehme, um den Firmen in Deutschland zu helfen. Hinzu kommt das zurückhaltende Kaufverhalten der Kundschaft, was zur Reduktion der Aufträge führe. Neben zahlreichen anderen Faktoren wie der höheren CO₂-Besteuerung gab es jedoch einen Tropfen, der das Fass schließlich zum Überlaufen brachte.

In der Manufaktur gab es Probleme mit der Elektroanlage. Diese führten zu einem Produktionsstillstand von einer Woche. Bei einer sowieso schon angespannten Lage ist ein solcher Vorfall von enormer Bedeutung. Zuvor habe man laut Geschäftsführer Karl Dominick noch außergerichtliche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Diese haben jedoch nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Die 56 Mitarbeiter sind informiert worden. Der Betrieb läuft jedoch wie gewohnt weiter. Die Kunden müssen also auf ihre geliebten Wurstprodukte nicht verzichten.