Nach 75 Jahren: Deutsche Traditionsmetzgerei schließt für immer

Eine gut bestückte Fleischtheke im Supermarkt. Ein Mitarbeiter nimmt die Waren aus der Kühltheke und im Hintergrund hängen allerhand Wurstwaren und Fleischerei-Produkte bereit. Die Umgebung ist steril, wie man es von einer Fleischerei erwartet.
Symbolbild © istockphoto/santypan

Und wieder verliert ein Ort einen regionalen Betrieb: Nach 75 Jahren schließt eine deutsche Traditionsmetzgerei für immer ihre Türen. Dies stimmt nicht nur die Bevölkerung traurig.

In ihrem Ort galt sie als eine echte Institution und verlässlicher Partner. Doch nun ist damit nach 75 Jahren Schluss, denn die deutsche Traditionsmetzgerei schließt für immer ihre Türen. Die Bevölkerung ist traurig.

Fleischereien kämpfen mit massiven Problemen

Viele Metzgereien kämpfen derzeit ums Überleben. Dies hat unterschiedliche Gründe, unter denen gerade Betriebe leiden, die sich noch in Familienhand befinden und nicht viele Angestellte haben. Zum einen macht gerade kleinen Fleischereien der Preisanstieg in den verschiedenen Bereichen zu schaffen. Besonders zu nennen sind hier die Energie- und Personalkosten. Zum anderen finden sich heutzutage kaum noch Fachkräfte für den Alltag in einer Metzgerei. So hat so manche Fleischerei schon Stellenanzeigen inseriert, jedoch über lange Zeit keinen passenden Bewerber gefunden. Hinzu kommt, dass sich die Kunden inzwischen anders orientieren. In den sozialen Medien ist zu beobachten, dass sich viele Menschen über die Massenschließungen von klassischen Fleischereien freuen. Sie finden, dass dies längst überfällig sei, denn eine Metzgerei weniger bedeute in ihren Augen auch, dass weniger Tiere leiden müssten.

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Deutsche Traditionsmetzgerei schließt – “Es wurde endlich Zeit”

Nun trifft es eine weitere Metzgerei, die ihre Pforten für immer geschlossen hat. Besonders betroffen zeigt sich die Feuerwehr in Forchheim, die die Schließung im Internet kommentierte. Man habe mit dem Betrieb einen verlässlichen Partner verloren. Denn egal, was für Veranstaltungen stattgefunden hätten, man habe sich immer auf die Traditionsmetzgerei Sendner in Forchheim verlassen können. Doch bereits im Januar schloss die Metzgerei nach vielen Jahrzehnten ihre Türen. Zum Abschied gab es von der Feuerwehr ein kleines Präsent.

Für das Ehepaar, das die Fleischerei betrieben hat, war es allerdings Zeit, endlich in den Ruhestand zu gehen. Einen Nachfolger gibt es trotz intensiver Suche nicht. Familie Sendner will nun den Ruhestand genießen – der nach so vielen Jahren sicherlich mehr als verdient ist.