Nach 80 Jahren: Deutsche Familienbäckerei-Kette ist pleite

Bäckerei mit Backwaren
Symbolbild © istockphoto/JackF

Wieder wurde eine Familienbäckerei von hohen Gaspreisen getroffen. Dieses Mal handelt es sich um eine Kette. Nun droht das Betriebsaus.

Alles wird teurer in Deutschland. Seien es die Zutaten für gutes Brot und Brötchen, höhere Löhne für das Personal oder die Energiekosten. Seit dem Krieg mit der Ukraine droht Deutschland Russland immer öfter mit Subventionen. Als Ausgleich dafür dreht Putin den Gashahn zu und lässt Deutschland in der Kälte schmoren. Die Folge: Durch die Gasknappheit müssen Betriebe tiefer denn je in die Tasche greifen. Die deutsche Traditionsbäckerei Thilmann Brot ist nun offiziell pleite und meldet Insolvenz an.

Betriebsaus nach 80 Jahren

Die Bäckerei Thilmann Brot wurde 1937 in Rheinland-Pfalz gegründet und hat seitdem einige deutsche Krisen überlebt. Ausgerechnet ein Krieg, der außerhalb Deutschlands stattfindet, versetzt der Familienbäckerei nun den Todesstoß. Das Aus betrifft nicht nur den Hauptstandort, sondern alle Bäckereien in Koblenz und Umgebung. Schuld daran sind die unbezahlbaren Gaspreise. Für Produktion von Brot und Brötchen wird viel Gas verbraucht. Während in den letzten Jahren der Preis für die Ware nur leicht anstieg, rechnet der Geschäftsführer nun mit zu hohen Auflagen, die nicht an die Endverbraucher weitergegeben werden können. Der Insolvenzverwalter Jens Lieser nennt zudem stetig steigende Personalkosten als weiteren Grund für das Ende der Bäckerei-Kette.

Lesen Sie auch
Essig und Salz im Garten – Bis zu 50.000 Euro Bußgeld drohen

Endgültiges Aus oder zweite Chance?

Obwohl sich Thilmann Brot die Produktionskosten in Zeiten der Energiekrise nicht leisten kann, sieht Lieser kein endgültiges Aus für die Familienkette. Stattdessen setzt er die Hoffnung darauf, dass gutes Bäckerhandwerk und Broterzeugnisse auch weiterhin unersetzlich in Deutschland, dem Brotweltmeister, bleiben. Er gehe davon aus, dass ein Neuanfang nach dem Insolvenzverfahren möglich ist.