Nach Kaffee: Nächstes Lieblingsgetränk der Deutschen wird teurer

Ein volles Regal in einem Supermarkt oder Discounter. In diesem befinden sich verschiedene Marken mit vielen unterschiedlichen Sorten von Kaffee.
Symbolbild © imago/Eibner

Seit der Coronapandemie und dem Einsetzen der Inflation sind in Deutschland viele Preise geradezu explodiert. Betroffen sind die Miete, Verbrauchsgüter, Lebensmittel, Gastronomiebesuche und auch Getränke. Nun wird ein weiteres Lieblingsgetränk der Deutschen teurer.

Preisschwankungen sind bei Lebensmitteln nichts Ungewöhnliches. Doch die stetig steigenden Preise der letzten Jahre haben die Verbraucher schwer belastet. Nun wird ein absolutes Lieblingsgetränk der Deutschen teurer.

Schwankende Preise bei diesem Getränk: Ein Kraftakt für Landwirte

Warum schwanken die Milchpreise so stark? Das fragen sich viele Deutsche regelmäßig vor dem Kühlregal. Ein Blick auf Bauern, Bio-Alternativen und neue Ideen, um die Zukunft der Landwirtschaft zu sichern, hilft beim Verstehen. So sind die Milchpreise in Deutschland seit Jahren ein Spielball des Marktes. Aktuell bringt ein Liter konventionelle Milch etwa 50 Cent ein – deutlich mehr als 2016, als der Preis auf nur 25 Cent fiel. Ende 2022 hingegen stieg er auf 60 Cent. Diese starken Schwankungen bringen viele Landwirte quer durch die Republik an ihre Grenzen. So gelten inzwischen “große” Investitionen wie ein neuer Stall tatsächlich als Risiko, weil niemand weiß, wie sich die Preise entwickeln werden. Traurig, aber leider Realität für viele Bauern. Und so entscheidet oft das Bauchgefühl über wichtige Investitionen.

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Wer hingegen auf Bio-Landwirtschaft umstellt, hat es oft besser und einfacher. So profitieren Bio-Landwirte von stabileren Preisen. Denn Biomilch wird vor allem regional gehandelt und ist weniger vom globalen Markt abhängig. Das schafft Planungssicherheit. So hat man mit Bio bessere Argumente bei der Bank. Tatsächlich schwankten die Preise für Biomilch in den letzten Jahren deutlich weniger als im konventionellen Bereich, was langfristige Projekte erleichtert.

Lösungen für einen stabileren Markt

Um den Milchmarkt krisenfester zu machen, gibt es verschiedene Ansätze. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sieht in der Direktvermarktung eine Chance. Sie hebt hervor, dass dadurch die Wertschöpfung direkt bei den Landwirten bleibe. Gleichzeitig fordert die Politik aber von Molkereien mehr Verbindlichkeit. Ein Gesetzesentwurf auf Bundesebene soll dabei Lieferanten langfristige Preiszusagen garantieren. Das Ziel ist einfach, aber denoch kompliziert umzusetzen: Mehr Sicherheit für Bauern und weniger Abhängigkeit von Preisschwankungen.

Neben politischen Maßnahmen experimentieren Landwirte auch mit Innovationen. Auf dem Lefkeshof in Krefeld-Hüls nutzt man beispielsweise Biogas, um Wasserstoff zu erzeugen – ein Modell, das zusätzliche Einkünfte generieren könnte. Solche Projekte bieten nicht nur finanzielle Vorteile, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz.