Der Ukraine-Krieg und seine zahlreichen Folgen, Verbraucher bekommen sie immer wieder neu zu spüren. Nun ist erneut ein Produkt knapp.
Für viele ist sie ein fester Bestandteil beim Essen, vor allem jetzt im Sommer. Denn in der Grillsaison gehört sie einfach dazu: die Mayonnaise.
Doch derzeit müssen Verbraucher öfter darauf verzichten. Kunden standen bei Rewe bereits vor leeren Regalen.
Wieder ist ein Produkt knapp
An sich nichts wirklich Neues mehr für die Verbraucher, trotzdem ist es immer wieder frustrierend. Wochenlang waren alle auf der Suche nach Sonnenblumenöl, zumindest hier hat sich die Lage endlich wieder entspannt. Aber jetzt kommt das nächste Problem.
Nun ist die Mayonnaise knapp. Was viele nicht wissen: Ihre Zutaten stammen größtenteils aus der Ukraine und aus Russland. Mayonnaise besteht in der Regel zu großen Teilen aus Sonnenblumenöl, Senf rundet den Geschmack ab.
Und beides ist knapp, sowohl das Öl als auch der Senf. Denn 80 Prozent der importieren Senfsaat kommt aus Russland und der Ukraine. Der Bedarf an Sonnenblumenöl wird ebenfalls zu 94 Prozent von diesen Ländern gedeckt.
„Es ist mit akuten Rohstoffengpässen und Lieferausfällen zu rechnen, die nicht ohne Weiteres aufgefangen werden können. Schließlich handelt es sich um Naturprodukte, die angebaut, gepflegt, geerntet und exportiert werden: Ein solches Volumen ist nicht ad hoc durch andere Länder auszugleichen“. So erläutert Stefan Durach die Problematik. Er ist der Präsident von Kulinaria Deutschland, einem Verband, in dem 130 mittelständische Unternehmen der Lebensmittelindustrie zusammengeschlossen sind.
Verbraucher fürchten erneute Hamsterkäufe
Bei Rewe standen Kunden bereits vor leeren Regalen, und auch in anderen Supermärkten ist die Mayonnaise-Auswahl erheblich ausgedünnt. Die sozialen Netzwerke laufen heiß, Nutzer befürchten erneute Hamsterkäufe. Ein ewiger Kreislauf?
Ein Umstieg auf ein anderes Öl als Mayonnaise-Basis ist ebenfalls nicht möglich. Der Grund ist überraschend: Die Hersteller haben bereits die Etiketten vorgedruckt. Würden sie auf ein anderes Öl umsteigen, müssten neue Etiketten gefertigt werden. Und das geht nicht, denn Papier ist ebenfalls knapp.
Auch Senf wird wohl zukünftig zur „Mangelware“ werden. Denn die Hersteller haben zwar Senfsaaten in ihren Silobeständen, mit denen die Senfproduktion erst einmal gesichert ist. Doch wie lange diese Vorräte halten, ist nicht klar.