Ein neuer Engpass sorgt für Aufregung. Es geht um Medizinprodukte. Menschen könnten sterben, wenn sich daran nichts ändert.
Engpässe von Lebensmittel sind schon lange nichts neues mehr. Verbraucher haben sich daran gewöhnt, vor leeren Regalen im Supermarkt zu stehen.
Doch jetzt droht der nächste Engpass. Dieser könnte dramatische Folgen haben.
Es droht ein Engpass von Medizinprodukten
Nach Lebensmitteln könnten nun bald OP-Material, Implantante oder Pflaster zu Mangelware werden.
Die Knappheit resultiert aus Lieferengpässen. Die Gründe dafür sind vielfältig, sind aber in erste Linie der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie.
Täglich erhalten die Verbraucher neue Meldungen über neue Engpässe.
Nun betrifft es auch Medizinprodukte. Doch diese Engpässe könnten katastrophale Folgen haben und auch Menschenleben kosten.
20.000 Medizinprodukte müssen neu zertifiziert werden
Die Engpässe drohen, wenn die europäsche Medizinprodukte-Verordnung nicht geändert wird. Diese besagt, dass bis Mai 2024 rund 20.000 Medizinprodukte neu zertifiziert werden müssen. Sonst können sie in der EU nicht weiter vertrieben werden.
Doch dies stellt ein Problem dar. In zwei Jahren können maximal 13.000 Bescheinigungen für neue Zertifizierungen ausgestellt werden. Dies gibt der Bundesverband Medizintechnologie an.
Die Folgen sind fatal: Etwa 40 Prozent der medizinischen Bestandprodukte verschwinden vom Markt. Dazu gehören wichtige Medizinprodukte für die Chirurgie und Intensivmedizin. Aber auch Dinge wie Herzschrittmacher, Pflaster, Brillen, Röntgen-Geräte oder Kondome.
Experten sind in Sorge. Denn gerade medizinische Nischenprodukte sind betroffen. Denn diese werden nicht in Massen gelagert.
Medizinprodukt-Veordnung stelt Produzenten for Probleme
Wird die Verodnung nicht geändert, bedeutet das einen enormen bürokratischen Aufwand. Und zusätzlich hohe Kosten für die Produzenten.
Die Kosten für einen Zertifizierung für ein Medizinunternehmen bewegt sich zwischen 300.000 und 500.000 Euro. Die Verfahren zur Zertifizierung dauern etwa 18 Monate an. Sie ziehen außerdem rund 10.000 Seiten an Bürokratie nach sich.
Mediziner kritisieren die Verordnung. Dies kommt anscheinende bei der Politik an. Denn diese reagiert entsprechend. Die Verordnung soll nachjustiert werden. Es gibt bereits Vorschlage für eine neue Medizinprodukte-Verordnung.