Neue Pfandregel in Supermärkten – Kunden gehen auf Barrikaden

Eine Frau legt mit der linken Hand eine gelbe Flasche in den Pfandautomaten. Es handelt sich um eine Milchgetränkflasche der Marke "Müller". In der rechten Hand hält sie einen Pfandbon. Der schwarze Pfandautomat ist mit einem kleinen Bildschirm ausgestattet.
Symbolbild imago/MiS

Eigentlich könnte ein Supermarktbesuch so einfach sein und der Vorgang an sich hat sich in den letzten Jahrzehnten auch kaum verändert. Doch nun sorgt eine neue Pfandregel in den Supermärkten für Wut bei zahlreichen Kunden.

Das neue Jahr bringt eine große Veränderung bei den Lebensmittelhändlern in einem von Deutschlands Nachbarländern mit sich: Das neue Einweg-Pfandsystem soll hier nachhaltiges Recyceln möglich machen. Doch nicht alle sehen das neue System positiv. Die neue Pfandregel in Supermärkten sorgt für große Entrüstung bei einigen Kunden.

Ein kleiner Aufpreis mit großer Wirkung am Pfandautomaten

Seit Anfang 2024 zahlen Verbraucher in Österreich 25 Cent Pfand auf Plastikflaschen und Alu-Dosen. Das Ziel dabei ist klar: Wertvolle Materialien sollen zurück in den Recyclingkreislauf gelangen, statt in der Natur zu landen. Supermärkte haben Rückgabeautomaten aufgestellt und Informationskampagnen begleiten den Start. Die Einführung orientiert sich an Deutschland, wo das Pfandsystem ja bekannterweise schon seit 2003 erfolgreich die Recyclingquote gesteigert hat.

Doch die Umstellung sorgt für Diskussionen. Viele klagen über Platzprobleme, wenn leere Flaschen bis zur Rückgabe zu Hause gelagert werden müssen. In Österreich ist dieses System einfach noch nicht bekannt, weshalb es viele in dieser Anfangsphase nervt und stört. Besonders die Aufforderung, Behälter auszuspülen, stößt auf Kritik – Strom- und Wasserverbrauch könnten dadurch steigen, so die Befürchtungen. Interessanterweise war das System ursprünglich für 2025 geplant, man zog es allerdings vor, um schneller einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

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Von Widerstand zu Akzeptanz beim neuen Pfandsystem: Der lange Weg zur Routine

Während die Kritik laut ist, weisen Befürworter auf die klaren Vorteile hin. Denn Länder wie Deutschland zeigen, dass Pfandsysteme nicht nur die Recyclingquote verbessern, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum stärken. Tatsächlich belegen Studien, dass bis zu 98 Prozent der mit Pfand belegten Behälter wieder zurückgegeben werden. Solche Zahlen könnte auch Österreich langfristig erreichen.

Die Einführung des Systems könnte zudem ein Ausgangspunkt für weitere Nachhaltigkeitsprojekte sein. Denkbar sind zum Beispiel Pfandpflichten für Glas oder Maßnahmen zur Förderung von Mehrwegverpackungen. Das System bietet auch Chancen für die lokale Wirtschaft. Der Bedarf an Recyclinganlagen und -diensten könnte steigen, was neue Arbeitsplätze schafft. Letztlich zeigt sich, dass jede Veränderung Zeit braucht, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Die Einführung des Pfandsystems könnte aber irgendwann als ein entscheidender Moment in Österreichs Umweltpolitik gelten – einer, der das Land zu einer saubereren Zukunft führt.