Neues Verbot: Traditions-Getränke sollen komplett verschwinden

In einem Supermarkt oder Discounter steht eine Kundin vor den Regalen mit Süßigkeiten und greift nach etwas. Weiter hinten steht ein Kunde bei den Getränken.
Symbolbild © imago/Manfred Segerer

Für die einen kommt es überraschend, für die anderen ist es längst Zeit für dieses neue Verbot, das bald dafür sorgen könnte, dass einige Traditions-Getränke komplett verschwinden.

Ein neues Verbot könnte bald dafür verantwortlich sein, dass einige beliebte Traditions-Getränke komplett verschwinden – zumindest in der Form, wie man sie bislang kennt. Kunden müssten sich dann an eine einschneidende Änderung gewöhnen.

Plastikmüll: Ein gewaltiges Problem für die Umwelt

Das Pfandsystem in Deutschland zieht immer weitere Kreise. Dies ist kein Wunder, denn man hat sich zusammen mit den anderen Ländern der EU hohe Ziele für den Umweltschutz gesetzt. Wohl kaum jemand kennt die katastrophalen Bilder nicht: Delphine und andere Meerestiere, die qualvoll an unserem Plastikmüll ersticken, oder Kinder, die in Dritte-Welt-Ländern neben den Müllbergen der westlichen Welt leben und alles heraussuchen, was sie vielleicht zu Geld machen können. Klar ist, dass wir unseren Müll reduzieren und dafür sorgen müssen, dass die Materialien, die wir für unseren Lebensstil benötigen, nahezu vollständig recycelbar sind. Deshalb gibt es hierzulande nicht nur am Gebinde fixierte Plastikdeckel, sondern inzwischen auch Pfand auf Flaschen mit Milchprodukten. Ein Unternehmen geht sogar noch weiter und will weitere Lebensmittel in Mehrwegverpackungen anbieten.

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Neues Verbot bringt drastische Änderungen mit sich

Umweltschützern und Experten gehen diese Maßnahmen jedoch nicht weit genug. Denn es gibt immer noch viele Verpackungen, die nicht recycelt werden und einfach im Müll landen. Dies betrifft alle Getränke in Kartons, zum Beispiel Säfte wie Orangen- und Multivitaminsaft, aber auch Wein in Getränkekartons. Laut der EU-Verpackungsverordnung unterschreiten diese Kartons die Recycelbarkeit von wenigstens 80 Prozent. Sie beträgt hierzulande nur 71 Prozent.

Bis 2038 soll diese Mindestgrenze jedoch erreicht werden. Der Deutschen Umwelthilfe geht dies jedoch nicht weit genug. Sie fordern ein Pfand von mindestens 20 Cent pro Getränkekarton. So würde man finanzielle Anreize schaffen, sodass die Unternehmen in Mehrwegflaschen investieren und die Kartons eines Tages sogar komplett verschwinden würden. Denn Flaschen sind recycelbar, Einwegkartons nicht.