Jetzt ist es beschlossene Sache. In Deutschland werden sich die Strompreise ändern. Das könnte wohl für die eine oder andere Überraschung bei vielen Bürgern sorgen.
Die Strompreise ändern sich schon bald überall in Deutschland. Das hat die Bundesnetzagentur nun offiziell beschlossen. Millionen Menschen sehen sich damit mit neuen Kosten konfrontiert.
Die Strompreiskorrektur birgt Überraschungen für Millionen deutsche Haushalte
Wenn man hört, dass sich die Strompreise ändern, ahnt man naturgemäß nichts Gutes. Schließlich ist in letzter Zeit wohl kaum etwas billiger geworden. Die Inflation wütet nach wie vor, weshalb nun sogar VW seine Preise um bis zu 2.500 Euro angezogen hat. Doch bei der neuesten Regelung der Bundesnetzagentur, die man am 30. August veröffentlicht hat, geschieht beides. Viele Bürger müssen – man konnte es sich denken – noch tiefer in die Tasche greifen, um ihren Strom zu bezahlen. Aber in manchen Gegenden dürfen sich die Bewohner tatsächlich freuen. Hier wird der Strom billiger. Woran liegt das? Ab 2025 gilt in Deutschland eine Kostenumverteilung, was konkret bedeutet, dass sich für fast alle die Strompreise ändern werden. Ist das gerecht?
Es wirkt auf den ersten Blick merkwürdig, dass es für ein paar Menschen Entlastungen geben wird, während andere draufzahlen sollen. Dahinter steckt aber ein guter Grund. Bekanntlich bauen wir um. Das heißt, dass Deutschland im Zuge der Energiewende seine erneuerbaren Energien ausbaut. Ob das schnell genug passiert, sei dahingestellt. In jedem Fall kosten Windräder und Photovoltaik-Anlagen eine Menge Geld. Allerdings haben bisher vor allem folgende Menschen diesen Ausbau finanzieren müssen: die Anwohner. Die Regelung sah nämlich so aus, dass die Kosten für den Ausbau und die Instandhaltung der Stromnetze stets regional verteilt wurden. Sprich, Anwohner in Gebieten mit einem intensiven Ausbau von erneuerbaren Energien mussten bisher mehr zahlen. Das klingt nicht nur unfair, sondern ist es auch. Beziehungsweise war es das, denn ab nächstem Jahr will die Regierung aus genau diesem Grund die Strompreise bundesweit ändern.
Die bisherige Regelung war schlichtweg ungerecht für die Bürger
Die bisherige Regelung war gleich im doppelten Sinne anmaßend. Erstens mussten die jeweiligen Anwohner für andere Bürger mitzahlen, weil hier in den meisten Fällen so viel Energie produziert wird, dass diese auch andere Regionen mitnutzen können. Zweitens sind es die Gegenden der Mehrzahler, in denen die Windräder und Photovoltaik-Anlagen stehen. Inwiefern ändern sich also nun die Strompreise konkret für die deutschen Bundesbürger?
Mit höheren Kosten werden die Bewohner Nordrhein-Westfalens und Bayern rechnen müssen, weil diese Regionen kaum von der Energiewende betroffen sind. Gegenden, die bereits stark in erneuerbare Energien investiert haben, wie Nord- und Ostdeutschland, werden von der neuen Regelung profitieren. Dazu gehören auch Brandenburg und Schleswig-Holstein. Da man hier bisher hohe Kosten für den Ausbau der Wind- und Solarkraftwerke tragen musste, sind die Entlastungen durchaus gerechtfertigt. Denn das Ziel der Bundesnetzagentur ist eine gerechtere Verteilung für alle Stromverbraucher in Deutschland. In welchem Ausmaß genau sich die Strompreise für die Bürger ändern, wird man im Oktober bekannt geben.