Preise ziehen an: Supermarkteinkauf wird künftig wohl noch teurer

Auf einem Kassenband in einem Supermarkt liegen viele Lebensmittel. Darunter ein Sack Kartoffeln, Toast und anderes Gemüse, das darauf wartet, gescannt zu werden.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Das Leben in Deutschland ist ohnehin schon teuer, wenn man Lebenshaltungskosten, Miete und sonstige Dienstleistungen und Waren in Betracht zieht. Nun soll künftig auch noch der Supermarkteinkauf teurer werden als ohnehin schon.

Die Teuerungswelle in Deutschland ist zwar nicht mehr so schlimm wie vor einem Jahr, doch noch immer sind viele Produkte längst nicht mehr auf dem Stand von vor Corona. Und künftig soll der Supermarkteinkauf mit allen notwendigen Lebensmitteln wohl noch teurer werden.

Teuerung wird durch Inflation noch weiter befördert

Die Preisentwicklung in Deutschland zeigt einen traurigen neuen Aufwärtstrend. Im Oktober stiegen die Lebenshaltungskosten erneut und die Inflation erreichte 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei haben besonders Lebensmittel einen Preisanstieg von 2,3 Prozent erlebt, während Dienstleistungen aufgrund höherer Löhne sogar um 4,0 Prozent teurer wurden. Einziger positiver Aspekt für Verbraucher bleiben die gesunkene Energiepreise, die zumindest einen kleinen Ausgleich bieten. Diese Verteuerung betrifft besonders Kunden der großen Einzelhändler wie Aldi, Rewe und Lidl, die derzeit in Preisverhandlungen mit bekannten Herstellern stehen. Für diese Markenunternehmen bietet die Inflation auch eine Rechtfertigung, um die Preise ihrer Produkte weiter anzuheben. Kundenfreundlich ist das aber natürlich nicht gerade.

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Inmitten dieser Verhandlungen kristallisiert sich nun ein regelrechter Preiskampf heraus. Denn die Supermärkte sind entschlossen, eine Erhöhung der Einkaufspreise so weit wie möglich zu bremsen, und prüfen dabei auch Möglichkeiten, den Preisanstieg zu minimieren. Qualitätseinbußen will man dabei nicht in Kauf nehmen. An frühere Höchstwerte soll die Inflation zwar nicht heranreichen, doch zeigt sich dennoch, dass die Preisentwicklung für Konsumenten weiterhin unberechenbar bleibt.

Achtung vor versteckten Kosten durch die “Shrinkflation”

Neben den offensichtlichen Preissteigerungen zeigt sich auch ein weiterer, subtilerer Trend. Die sogenannte “Shrinkflation” ist in Deutschland angekommen. Hierbei reduzieren Hersteller die Produktmengen in ihren Verpackungen, behalten jedoch den Preis bei, sodass Verbraucher zunächst keinen Anstieg bemerken. Insbesondere bei Produkten wie Snacks, Getränken oder Hygieneartikeln fallen die versteckten Preiserhöhungen aktuell vermehrt auf.

Für Konsumenten lohnt es sich deshalb, genauer auf die Angaben zur Produktmenge und auf den Grundpreis pro Kilogramm oder Liter zu achten. Diese Informationen bieten nämlich eine Möglichkeit, versteckte Preissteigerungen aufzudecken und den tatsächlichen Wert der Produkte zu erkennen. Wer regelmäßig dieselben Produkte kauft, kann so feststellen, ob sich die Mengenangaben oder die Produktqualität verändert haben. Ein bewusster Vergleich hilft dabei, die “Mogel-Packungen” zu identifizieren.