„So teuer wie noch nie“: Krankenkassenbeiträge werden angepasst

Geld mit Krankenkassen-Karte
Symbolbild © istockphoto/Eisenlohr

Überall steigen die Preise. Verbraucher müssen mit deutlich höheren Kosten kämpfen. So auch bei der Krankenkasse. Die Beiträge werden erhöht.

Die meisten Menschen sind gesetzlich krankenversichert. In Deutschland sind das etwa 57 Millionen Bürger. Auf diese kommt im nächsten Jahr eine Beitragserhöhung zu. Dies hat der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD angekündigt. Die Zusatzbeiträge sollen um 0,3 Prozentpunkte steigen.

Krankenkasse wird so teuer wie noch nie

Derzeit liegt der allgemeine Beitragssatz bei 14,6 Prozent. 2023 soll er steigen – und zwar auf 16,2 Prozent. Das ist Rekord. Denn der Beitrag, der vom Bruttolohn abgeführt wird, war noch nie so hoch.

Dabei haben einige Krankenversicherungen die Beiträge bereits in diesem Jahr erhöht.

Der Grund für die Entscheidung: Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) haben derzeit ein Defizit von 17 Milliarden Euro. Das ist ebenfalls Rekord. Durch die Beitragserhöhung sollen die gesetzlichen Krankenkassen wieder aus dem Finanzloch kommen.

Auch das hohe Defizit kann begründet werden. Denn im Rahmen der Corona-Pandemie sind unter anderem die Gesundheitskosten enorm gestiegen.

Jetzt bekommen die Versicherten die Konsequenzen zu spüren. Ein harter Schlag. Immerhin haben Verbraucher sowieso gerade mit höheren Kosten zu kämpfen. Denn schon die Inflation, steigende Energiepreise und teurere Lebensmittel wirken sich empfindlich auf den Geldbeutel aus.

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Krankenkasse wird teurer – jedoch nicht für alle

Der Krankenkassen-Beitrag besteht aus zwei Teilen: dem allgemeinen Beitragssatz und dem Zusatzbeitrag. Beide werden anteilig vom Bruttolohn abgezogen.

Der allgemeine Beitragssatz, der vom Bruttolohn abgeführt wird, liegt derzeit bei 14,6 Prozent. Es gibt auch einen ermäßigten Beitragssatz. Dieser greift in bestimmten Fällen und liegt „nur“ bei 14 Prozent. Diesen soll es auch weiterhin geben.

Die Zusatzbeiträge werden von den Krankenkassen selbst festgelegt. Zumindest innerhalb eines bestimmten Rahmens.

Bei den günstigsten Krankenkassen liegen die Zusatzbeiträge derzeit bei 0,35 Prozentpunkten. Bei den teuersten sind es 2,5 Prozentpunkte. Durchschnittlich liegt der Zusatzbeitrag bei 1,3 Prozent, so die Angabe des Gesundheitsministeriums.

Bei Lauterbachs Plänen geht es vor allem um den Zusatzbeitrag. Dieser soll deutlich steigen, um 0,3 Prozent auf dann 1,6 Prozent.

Damit liegt der künftige Beitragssatz der Krankenversicherung bei 16,2 Prozent.