
Das Oktoberfest lockt jedes Jahr Millionen Besucher. Wer in diesen Tagen ein Festzelt betritt, merkt schnell, dass Tradition nicht billig ist. Jetzt führt ein deutsches Wirtshaus allerdings Preise wie früher ein.
Neben Maßkrügen, Fahrgeschäften und ausgelassener Stimmung ist es vor allem die bayerische Küche, die das Herz des „Wiesn“-Erlebnisses ausmacht. Doch während Schweinshaxe, Hendl und Knödel längst zu festen Klassikern gehören, fällt eines immer stärker ins Gewicht: die steigenden Preise.
Viel zu teuer: Deutsche Küche wird zum Festessen für besondere Gelegenheiten
Eine Maß Bier kostet inzwischen weit über 15 Euro, und auch die typischen Gerichte haben kräftig angezogen. Für eine Schweinshaxe mit Kartoffelknödel und dunkler Soße muss man tief ins Portemonnaie greifen – deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren. Selbst einfache Brezeln sind spürbar teurer geworden. Dabei gehört die deftige Küche fest zum bayerischen Kulturerbe. Schweinsbraten mit Knödeln, Weißwürste mit süßem Senf, Brathendl und der beliebte Steckerlfisch sind Ausdruck regionaler Identität.
Immer mehr Menschen verzichten inzwischen auf Restaurant- oder Cafébesuche. Laut Branchenumfragen sind es gerade jüngere Familien und Rentner, die den Gürtel enger schnallen und lieber zu Hause kochen. Die deutsche Küche ist historisch gewachsen und stark regional geprägt. Bayern gilt dabei bis heute als eine der beliebtesten Anlaufstellen, wenn es um deftig-herzhafte Hausmannskost geht. Die deutsche Küche, die einst als Alltagskost entstand und Generationen prägte, droht damit für viele wieder zu dem zu werden, was sie ursprünglich war: ein Festessen für besondere Gelegenheiten.
Deutsches Wirtshaus führt Preise wie früher ein
Gastronomen verweisen auf höhere Energie- und Personalkosten sowie steigende Ausgaben für Rohstoffe. Für Gäste bedeutet das allerdings, dass ein Oktoberfest-Besuch schnell zu einem kostspieligen Erlebnis wird – insbesondere für Familien oder Gruppen. Wer nicht bis nach München reisen möchte oder die hohen Preise scheut, findet in Gelsenkirchen-Buer eine deutlich günstigere Alternative. Im „Dorfkrug“ in der Marienstraße läuft noch bis Ende Oktober ein besonderes Jubiläumsangebot.
Wirt Kader Gül feiert das zehnjährige Bestehen seines Lokals mit den „Bayrischen Wochen“ – und das zu Preisen, die beinahe nostalgisch wirken. So gibt es das Wiesn-Hendl dort für 12,50 Euro, also knapp die Hälfte des Münchner Preises. Auch beim Bier zeigt sich der Unterschied: Eine Maß Starnberger Hell kostet im Ruhrgebietslokal lediglich 10 Euro. Dazu kommen bayerische Klassiker wie Weißwürste, Haxn und Brezn – alles in einer Atmosphäre, die Oktoberfest-Stimmung vermittelt, ohne den Geldbeutel übermäßig zu belasten.














