Wirklich erstaunlich scheint dieses Ergebnis nicht: Immer mehr Deutsche wollen eine neue Fleischsteuer und würden damit gern das Tierwohl unterstützen. Andere wiederum sehen dies eher skeptisch.
Immer mehr Deutsche wollen eine neue Fleischsteuer und sprechen sich damit für eine Richtung aus, die es schon seit Längerem in Deutschland gibt. Denn immer mehr Menschen finden es wichtig, dass Tiere artgerecht gehalten werden.
Nicht ganz im Sinne von Veganern, aber ein Schritt in die richtige Richtung
In England zum Beispiel gibt es eine extra Steuer auf Süßigkeiten und Knabbereien. Durch die dadurch entstehende Preissteigeurng sollen die Bürger davon abgehalten werden, zu viel Zucker zu konsumieren. Dasselbe gilt für Softdrinks. Hierzulande erhöhte der Staat die Preise für Zigaretten und andere Tabakwaren, um zu erreichen, dass die Verbraucher weniger rauchen. Dieser Denkweise wollen sich jetzt viele Menschen auch für Fleisch anschließen. Mit einer neuen Fleischsteuer will man aktiv etwas für das Tierwohl tun. Zwar verfehlt dies den Zweck, komplett auf Fleisch zu verzichten, so wie es etwa Vegetarier und Veganer fordern. Doch ein Schritt in die richtige Richtung dürfte es auf jeden Fall sein.
Höhere Einnahmen: Dafür soll das Geld eingesetzt werden
Mit der Fleischsteuer ist tatsächlich eine Steuer gemeint, die auf den Preis draufgeschlagen wird. Damit erhält der Staat höhere Einnahmen. Doch wofür soll das Geld eigentlich eingesetzt werden? Die zusätzlichen Staatseinnahmen will man dem Tierwohl zukommen lassen. Zum Beispiel könnte die Landwirte die Ställe um- und ausbauen. Was die Verbraucher nur einige Cents extra kostet, könnte in der Menge sehr viel ausmachen.
Laut einer repräsentativen Umfrage von Verdian, in der zwischen dem 11. und dem 16. Mai 1.001 Menschen ab 14 Jahren befragt wurden, stimmten 36 Prozent “sehr” für eine solche Steuer, und 34 Prozent für “eher”. 17 Prozent der Befragten sprachen sich “eher” gegen eine Fleischsteuer aus, 11 Prozent waren sogar vollkommen dagegen. Dies zeigt, dass mit 70 Prozent die Mehrheit der Teilnehmenden für eine solche Steuer ist. Nun liegt es an der Politik, diese auch umzusetzen. Doch der neue Landwirtschaftsminister will dies nicht tun. Er verweist auf den Koalitionsvertrag, in dem die beiden Parteien festgehalten haben, dass es keine Steuererhöhungen geben werde. Daran will der Minister festhalten.