Der Strom der Firmeninsolvenzen reißt nicht ab. Nun trifft es ein weiteres Traditionsunternehmen, denn eine wichtige Bio-Molkerei in Deutschland ist insolvent. Die Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft.
Obwohl damit wohl kaum ein Außenstehender gerechnet hat, ist es nun traurige Gewissheit. Gerüchte gab es schon im Vorfeld. Nun wurden sie bestätigt. Eine wichtige Bio-Molkerei in Deutschland ist nun insolvent. Damit trifft es das nächste Traditionsunternehmen. Nicht nur die Mitarbeiter bangen.
Gerüchte haben sich leider bestätigt
Zunächst hörte man nur Gerüchte, dass die Molkerei vor finanziellen Schwierigkeiten stehen soll. Doch nun ist es Gewissheit: Das Unternehmen hat bereits am 11. Dezember einen entsprechenden Antrag gestellt. Diese Nachricht ist jedoch nicht nur für die Mitarbeiter bitter, sondern auch für die Kunden. Sie verlieren damit einen wichtigen Lieferanten von frischer Milch. Dabei handelt es sich nicht um normale Milch, sondern um zertifizierte Biomilch. Die vom Gericht bestellte Insolvenzverwalterin bestätigte die Insolvenz und gab auch die Gründe bekannt.
Ein herber Schlag für die gesamte Region
Doch nicht nur die zwölf Mitarbeiter der Bliesgau-Molkerei in Ommersheim im Saarland blicken nun in eine ungewisse Zukunft. Auch die Kunden müssen um ihre frische Biomilch bangen, denn die Molkerei ist die einzige in der Region. Der Betrieb existiert bereits seit zwanzig Jahren und war sogar einer der ersten Bio-Betriebe in dieser Art.
Die Insolvenzverwalterin nennt zwei Gründe für die Insolvenz der Bio-Molkerei. Auslöser für die unüberbrückbaren Schwierigkeiten war die Steuerforderung von fast 80.000 Euro, die das Finanzamt dem Unternehmen stellte. Diese habe das Unternehmen vollkommen überfordert. Zum anderen habe die Preiskalkulation die Molkerei in die Schuldenfalle getrieben. Da die Kosten für Energie und Personal stark gestiegen waren, hätten auch die Preise für den Endverbraucher steigen müssen. Aus Angst, dass die Kunden die Milch nicht mehr kaufen würden, hat der Betrieb die Endpreise jedoch nicht angehoben. Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es: Am kommenden Mittwoch soll es ein Gespräch mit einem potenziellen Investor geben. Dieser will die Molkerei übernehmen.