Traditions-Aus: Frühstücksei soll über 30 Minuten gekocht werden

Sechs kochende Eier für das Frühstück in heißem Wasser in einem Kochtopf auf einem Küchenherd. Ein Ei wird gerade auf einem Löffel platziert und herausgenommen.
Symbolbild © istockphoto/Charlie4mav

Das dürfte traditionelle Eier-Köche wohl in eine Glaubenskrise stürzen: Laut einer Methode soll das perfekte Frühstücksei über 30 Minuten gekocht werden. Was absolut verrückt klingt, hat jedoch System.

Wer sein Frühstücksei perfekt auf den Punkt gegart haben möchte, weiß, dass dies einfacher gesagt als getan ist. Bislang erforderte dies mehr Aufwand und ständige Achtsamkeit, sodass das perfekte Ei wohl nur den besonders Geübten gelang. Doch eine neue Methode besagt jetzt, dass das perfekte Frühstücksei über 30 Minuten benötigt.

Traditionelle Ei-Kocher schütteln wohl nur erstaunt den Kopf

Das perfekte Frühstücksei sieht für viele so aus: Das Eiweiß muss schon fest und weiß, das Eigelb hingegen darf ruhig noch ein wenig flüssig sein. So schmeckt es den meisten Menschen am besten. Doch hier gilt: Übung macht den Meister. Denn den perfekten Zeitpunkt abzupassen, ist sehr schwierig. Traditionell benötigt dieses Ei ca. sechs bis sieben Minuten. Wer es zu früh aus dem Topf nimmt, bekommt als Ergebnis eine glibberige Masse aus Eigelb und Eiweiß. Bei zu spätem Herausnehmen ist das Ei trocken und hartgekocht. Und das schon nach zehn Minuten im Kochtopf. Wie kann das nach über 30 Minuten gelingen, mögen sich Kritiker fragen.

Experten sind sich sicher: So geht es

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Doch die Methode, das Frühstücksei genau 32 Minuten zu kochen, hat einen wissenschaftlichen Hintergrund. Physiker aus Italien liefern den Beweis für das, was sie zunächst theoretisch am Computer erprobt haben. Damit soll das Ei nicht nur perfekt gelingen. Es soll bei diesem Verfahren zudem mehr Nährstoffe bewahren und cremiger schmecken. Das Zauberwort hinter dieser Methode heißt “periodisches Garen”.

Dazu setzt man das Ei abwechselnd heißem und warmem Wasser aus. Dabei wird berücksichtigt, dass Eiweiß und Eigelb unterschiedliche Temperaturen benötigen, um optimal zubereitet zu werden. Durch das Abwechseln vom heißen zum lauwarmen Wasser, werde die Wärme stetig von außen nach innen und umgekehrt geleitet. Die optimale Temperatur für das Eiweiß liegt laut dem Physikerteam bei 85 Grad. Das Eigelb benötigt 54 Grad. Die Physiker haben zuvor die optimale Hochtechnik mithilfe der Software für Strömungstechnik berechnet. Und wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Man benötigt hierfür einen Topf mit kochendem Wasser und eine Schüssel, in der sich das 30 Grad warme Wasser befindet. Nun legt man das Ei zunächst zwei Minuten in das kochende Wasser. Danach kommt es in die Schüssel mit dem lauwarmen Wasser. Dies macht man abwechselnd, bis genau 32 Minuten um sind.