Trinkwasser soll in Baden-Württemberg bald teurer werden, was viele Bürger und Unternehmen belasten könnte. Dies ist primär eine Folge des Klimawandels.
Trinkwasser soll in Deutschland bald teurer werden. Die Bürger in Baden-Württemberg müssen sich weiterhin auf ansteigende Wasserpreise einstellen. Aber was führt dazu, dass dieses essentielle Gut plötzlich teurer wird?
Hohe Kosten für Trinkwasser aufgrund des Klimawandels
Die Folgen des Klimawandels zeigen sich nicht nur in extremeren Wetterereignissen und höheren Temperaturen. Sie zeigen sich auch in einem Bereich des Alltags, der oft als selbstverständlich betrachtet wird: der Bereitstellung von Trinkwasser und den damit verbundenen Kosten. Durch den Klimawandel müssen sich die Menschen auf steigende Wasserpreise einstellen. Der Grund dafür liegt in den notwendigen Investitionen der Wasserversorger in ihre Infrastruktur, dazu gehören neue Brunnen und die Sanierung von Leitungsnetzen. Verluste von Wasser in den Leitungen müssen vermieden werden. Hohe Energiepreise und gestiegene Personalkosten sind weitere Faktoren, welche die Unternehmen auf ihre Kunden überwälzen. Insbesondere im Landkreis Heilbronn gibt es derzeit Probleme mit Trinkwasserleitungen. In Erlenbach-Binswangen kam es mehrmals zu Leckagen, und die Hauptleitung der Bodensee-Wasserversorgung ist betroffen. Experten diskutieren momentan noch die Hintergründe und möglichen Erneuerungen der Wasserleitungen.
Preise für Trinkwasser haben sich seit 1979 vervierfacht
Die steigenden Kosten für Energie belasten nicht nur die Wirtschaft. Sie haben auch Auswirkungen auf die Bodensee-Wasserversorgung, die eine Erhöhung der Umlage ankündigt. Die durchschnittliche Umlage soll um mehr als 23 Prozent steigen, vor allem aufgrund höherer Ausgaben für die Beschaffung von Energie und Personalkosten sowie aufgrund eines Sanierungsprogramms. Die Auswirkungen des Klimawandels erfordern eine umfassende Modernisierung und Erweiterung der Wasserinfrastruktur, wie von Martin Weyand vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft betont wurde. Das betrifft verschiedene Bereiche wie Talsperren, Wasserwerke, Schutzgebiete und den Ausbau von Verbund- und Fernleitungen. Der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser lag zuletzt im Durchschnitt bei 2,44 Euro in Baden-Württemberg. Im Vergleich zum bundesweiten Mittelwert von 1,83 Euro im Jahr 2022 müssen die Menschen im Südwesten tiefer in die Tasche greifen. Die Preise haben sich seit 1979, als ein Kubikmeter nur 64 Cent kostete, fast vervierfacht.