Trotz Wirtschaftskrise: Deutsche haben so viel Geld wie noch nie

Eine Hand steckt 50 Euro in eine Spardose. Der Schein ist gefaltet und noch komplett zu sehen, während ein Ende des Scheins langsam in den Schlitz der weißen Alu-Spardose wandert.
Symbolbild © imago/Lobeca

Ein neuer Rekord für alle Sparfüchse im Land! Denn neusten Zahlen zufolge haben Deutsche hierzulande so viel Geld wie noch nie und das allen Krisen, auch der Wirtschaftskrise, zum Trotz. Zeit für eine Analyse der Gründe.

Kaum zu glauben und dennoch wahr, aber es liegen Billionen Euros ungenutzt auf deutschen Konten. Doch warum genau ist das ein Problem und welches Potenzial steckt darin? Auf jeden Fall hatten die Deutschen, im Schnitt, noch nie so viel Geld wie jetzt, 2025.

Deutschlands vergessener Reichtum

In Deutschlands Haushalten schlummern über 3,4 Billionen Euro unverzinst auf Giro- und Sparkonten – eine Summe, die so gewaltig ist, dass sie den Bundeshaushalt mehrfach übertreffen würde. So viel Geld hatten Deutsche in ihrer langen Geschichte noch nie angesammelt. Doch anstatt dieses Kapital für Investitionen oder Konsum zu nutzen, bleibt es unberührt, während die steigende Inflation und geopolitische Unsicherheiten die Vorsicht vieler Menschen befeuern.

Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt zudem, wie ungewöhnlich hoch die deutsche Sparquote ist: Während deutsche Haushalte 11,1 Prozent ihres Einkommens zur Seite legen, sparen Amerikaner lediglich 3,7 Prozent und Italiener sogar nur 2,1 Prozent. Diese Sparfreude hat dabei natürlich kulturelle und wirtschaftliche Wurzeln: Ein stark ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis und die Sorge vor Altersarmut tragen erheblich dazu bei. Allerdings entgeht vielen dadurch die Chance, ihr Vermögen wachsen zu lassen und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken.

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Chancen, die im Verborgenen liegen und die nicht viele kennen

Ein Blick auf die Zahlen zeigt das Potenzial. Würde die Hälfte der ungenutzten 3,4 Billionen Euro in renditestarke Anlagen wie Aktien oder ETFs fließen, könnte man bei einer moderaten Rendite von sieben Prozent jährlich 119 Milliarden Euro generieren lassen. Diese Erträge könnten nicht nur private Haushalte stärken, sondern auch den Konsum und die Wirtschaft massiv ankurbeln.

Ein Schlüssel zur Lösung liegt außerdem natürlich in der finanziellen Bildung. Denn aktuell besitzen nur rund 12 Millionen Deutsche Aktien oder Fonds – Tendenz fallend. Das liegt oft an Unsicherheit und mangelndem Wissen über Alternativen zum klassischen Sparbuch. Dabei bieten ETFs eine attraktive Möglichkeit, Geld breit gestreut und kostengünstig anzulegen. Schon mit kleinen Beträgen lassen sich so langfristige Renditen erzielen, die weit über den aktuellen Zinssätzen liegen. Wenn dieser gehortete Schatz auf deutschen Konten gehoben wird, profitieren nicht nur die Bürger selbst, sondern die gesamte Volkswirtschaft. Ein neuer Schwung könnte im gesamten Land und seiner Wirtschaft aufkommen.