Das hört sich doch an wie aus einem schlechten Film: Die erste Aldi-Filiale führt ein Eintrittsgeld für Kunden ein, die hier einkaufen wollen. Was wie ein übler Scherz klingt, hat jedoch einen tiefliegenden Sinn.
Bei dieser Nachricht fragt man sich unwillkürlich, wieso man Geld dafür bezahlen soll, dass man einkaufen gehen darf. Eine erste Aldi-Filiale tut aber genau das und führt vor dem Einkaufen ein Eintrittsgeld für die Kunden ein. Dahinter verbirgt sich jedoch ein großes Ziel.
Discounter will neue Wege betreten – “Ein erster Schritt”
Aldi ist dafür bekannt, seine Wege in die Zukunft zielstrebig zu verfolgen. Und dabei ist es umso beeindruckender, wenn der Discounter dabei eine Vorreiterrolle einnimmt. So geschieht es nun auch in der ersten Aldi-Filiale, die tatsächlich ein Eintrittsgeld für Kunden eingeführt hat. Das hört sich erst einmal merkwürdig an und lässt jeden Kunden sofort verärgert mit dem Kopf schütteln. Denn wieso sollte man Eintritt in einem Discounter zahlen, in dem man sowieso einkaufen gehen möchte? Man lässt ja bereits beim Einkauf genügend Geld da. Circa 12 Euro soll der Eintritt betragen. Für so manchen bedeutet dies Lebensmittel für einige Tage. Tatsächlich jedoch will Aldi damit einen weiteren, entscheidenden Schritt in die Zukunft gehen.
Eintrittsgeld soll den Kunden ein positives Kauferlebnis bescheren
Wie bitte?– Mögt ihr euch da fragen. Diese Aussage scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Aber der Sinn hinter dieser Maßnahme ist durchaus verständlich. Die Rede ist von der ersten Aldi-Filiale in Greenwich in England, die komplett auf die traditionellen Kassen verzichtet. Mit der Eintrittsgebühr von zehn britischen Pfund (umgerechnet circa 12 Euro) will der Discounter erreichen, dass die Kunden vor dem ersten Einkauf in dieser Filiale sich und ihre Bankverbindung authentifizieren.
Ist dies einmal geschehen, kann man in die Filiale eintreten, alles einpacken, was das Herz begehrt und den Markt anschließend wieder verlassen. Kein Anstehen an der Kasse, kein Scannen der Ware und kein Bezahlen mit Bargeld oder EC-Karte. Der Einkauf ist natürlich nicht kostenlos. Installierte Kameras erfassen, was der Kunde eingekauft und hinausgetragen hat. Dieser Betrag wird dann von dem zuvor verifizierten Bankkonto abgebucht. Das Eintrittsgeld wird mit dem Einkauf verrechnet. Wer gar nichts oder für weniger als 12 Euro eingekauft hat, bekommt das Geld innerhalb von 48 Stunden auf sein Konto überwiesen. Dieses Projekt ist zunächst ein Test und soll den Kunden in Zukunft ein stressfreies Einkaufserlebnis ermöglichen.