Überhand: Deutsches Stromnetz wird zunehmend mit Solar gedeckt

Ein riesiges Feld von Solarzellen bildet eine große Photovoltaikanlage, die die Bürger mit Energie versorgt. Das ist nachhaltige Energie aus der Sonne, die Solarstrom erzeugt. Das deutsche Stromnetz wird immer mehr mit Solar gedeckt.
Symbolbild © istockphoto/xijian

Früher belächelt, heute im absoluten Boom: Einer der wichtigsten Pfeiler des deutschen Stromnetzes ist inzwischen die Solar-Energie. Das Wachstum dieser innovativen Technologie scheint kaum noch aufzuhalten zu sein.

Die Sonne ist ein großer Motor der Energiewende. Obwohl es immer noch viele Menschen gibt, die so ihre Zweifel haben, erlebt diese nachhaltige Art der Energieversorgung aktuell einen Boom wie nie zuvor. Somit baut das deutsche Stromnetz mehr und mehr auf Solar-Energie.

Ein Boom, der alles auf den Kopf stellt: Photovoltaik auf dem Vormarsch

Es ist ein historischer Erfolg der deutschen Solar-Branche. Ende 2024 überschritt die installierte Photovoltaik-Leistung erstmals die Marke von 100 Gigawatt. Mit rund einer Million neuer Anlagen und 17 Gigawatt extra an Kapazität im Jahr 2024 wurde die Solar-Technologie endgültig zur tragenden Säule des deutschen Stromnetzes. Dabei trieben vor allem Anlagen im Freiland und Balkonkraftwerke den Ausbau voran. An 457 Stunden lagen allein im Jahr 2024 die Preise für Strom unter Null. Daran zeigt sich, wie stark die Photovoltaik das System der Energie beeinflusst. Immer häufiger produzieren Solar-Anlagen mehr Strom, als man zu bestimmten Zeiten benötigt. Somit ist Deutschland auf dem besten Weg, das Ziel von 215 Gigawatt bis 2030 zu erreichen.

Die Erfolgsgeschichte der Solar-Energie begann übrigens im Jahr 1982, als die erste kommerzielle Anlage in den USA ans Netz ging. Deutschland schloss sich einige Jahre später, 1990, an. Seither wird die Technologie nicht nur effizienter, sondern auch immer günstiger. Besonders das “1000-Dächer-Programm” der Bundesregierung legte den Grundstein für den heutigen Boom. Ein weiterer wichtiger Treiber des Wachstums war 2024 das sogenannte Solarpaket I. Es vereinfachte die Installation von Mieterstrom-Anlagen und Balkonkraftwerken und schaffte endlich diverse nervige Hürden der Bürokratie ab. Es ist grandios, nach den ständigen Nachrichten der Krisen endlich wieder verkünden zu können, dass in Deutschland etwas gut funktioniert. Somit deckt Energie aus Solar mittlerweile ganze 14 Prozent des deutschen Stromnetzes ab.

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Die aktuellen Entwicklungen sind definitiv positiv und zeigen, dass erneuerbare Energien spätestens jetzt eine tragende Rolle in der Stromversorgung spielen. Dennoch bleibt noch viel zu tun, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Speicherlösungen, Netzstabilität und ein fairer Energiemarkt sind die nächsten Baustellen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.

Die Sonne und die aus ihr gewonnene Solar-Energie werden vor allem in den kommenden Jahren immer wichtiger für das deutsche Stromnetz werden. Ein imposantes Beispiel dafür bietet Deutschland bereits, denn die größte Solaranlage liegt auf dem Wasser – in Baden-Württemberg.