Aldi geht einen großen Schritt in Richtung Zukunft und verbannt nun Wurstwaren und Fleisch aus der untersten Haltungsform aus den Regalen aller Filialen. Der Discounter verfolgt damit weiterhin sein großes Ziel.
Einer der größten Discounter Deutschlands zeigt sich einmal mehr als Pionier und ist den anderen Supermärkten einen Schritt voraus. Aldi verbannt jetzt nämlich Fleisch und Wurstwaren mit der Kennzeichnung der untersten Haltungsform aus den Regalen – und das in allen Filialen.
Verbraucher-Aufklärung: Logo soll dazu beitragen
Seit 2019 kennzeichnen die Fleischproduzenten ihre Fleisch- und Wurstwaren freiwillig mit einem Logo, das die Haltungsformen 1 bis 4 anzeigt. 2023 setzte die Bundesregierung dann ein einheitliches Logo durch, auf das die Betriebe nach und nach umstellen mussten. Bei der Haltungsform 1 verbringen die Tiere ihr Leben in reiner Stallhaltung. Sie werden so schlecht gehalten, wie es die gesetzlichen Mindestanforderungen verlangen. Die Stallfläche für ein Schwein beträgt in dieser Haltungsform gerade einmal 0,75 Quadratmeter. In der Haltungsform 2 bekommen die Tiere 10 Prozent mehr Platz, bei einem Schwein also gerade einmal 0,825 Quadratmeter und etwas Beschäftigungsmaterial.
Besser geht es den Tieren mit der Haltungsstufe 3. Sie bekommen 40 Prozent mehr Platz und frische Luft. Dies geschieht zum Beispiel über einen Außenbereich mit Dach. Außerdem erhalten die Tiere überwiegend gentechnikfreies Futter. Bei der Haltungsstufe 4 hat das Vieh dann tatsächlich Auslauf im Freien, 100 Prozent mehr Platz und Futter ohne Gentechnik. Wenn man das liest, weiß man als Verbraucher: Haltungsstufe 1 hat mit Tierwohl nichts zu tun.
Pionier geht einen Schritt voraus – und hat große Pläne
Inzwischen achten immer mehr Kunden auf die Haltungsform. Ihnen gefällt es immer weniger, dass die Tiere unter so schlechten Bedingungen gehalten werden. Klima- und Tierschutz erhalten zunehmend einen höheren Stellenwert. Das sieht auch Aldi Süd so und verbannt nun alle Fleisch- und Wurstwaren der Eigenmarke aus der Haltungsform 1 aus den Regalen. Ausnahmen sind lediglich noch Markenprodukte, Spezialsorten und Fertiggerichte. Doch das will der Discounter ebenfalls ändern. Bis 2030 soll es kein einziges Produkt mehr geben, auf dem die Haltungsform 1 ausgezeichnet ist. Zudem soll es bis zu diesem Jahr nur noch Frischfleisch, Trinkmilch sowie gekühlte Fleisch- und Wurstwaren mindestens in der Haltungsform 3 geben.
Bereits in diesem Jahr – und das sind fünf Jahre früher als geplant – hat Aldi Süd die Haltungsformen von Rind- und Putenfrischfleisch sowie der Trinkmilch der Eigenmarken auf mindestens 3 umgestellt. Bald soll das Fleisch von Schweinen nachziehen. Somit setzt der Discounter ein Zeichen und zeigt, dass tierwohlgerechte Haltung in Deutschland zukünftig Standard sein muss.