Urteil vom BGH: Neue Regeln für Hecken – Diese Abstände gelten

Ein älterer Mann mit grauem Haar steht auf einer Leiter aus Aluminium und schneidet eine Hecke zu. Der Mann im Garten ist von hinten zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/brytta

Gärtnerarbeit ist ein Handwerk, das Fachwissen, Erfahrung und präzises Arbeiten erfordert. Hecken sind zentrale Gestaltungselemente in deutschen Gärten. Jetzt gibt es neue Regeln für Hecken.

In Deutschland umfasst sie die Pflege und Gestaltung von Gärten, Grünflächen und Landschaften. Gärtner planen Beete, schneiden Pflanzen, pflegen Rasenflächen und sorgen für die Gesundheit von Bäumen und Sträuchern. Neben praktischem Können ist Wissen wichtig.

Hecken sind oft Auslöser für Streit mit den Nachbarn

Private Gärten in Deutschland reichen von Nutzgärten mit Gemüse und Kräutern bis hin zu Ziergärten mit Blumen, Sträuchern und gepflegten Rasenflächen. Besonders in städtischen Gebieten übernehmen sie wichtige Funktionen, denn sie tragen nicht nur zur Luftreinigung bei, sondern helfen auch, Regenwasser zu speichern und die Temperaturen zu regulieren. Innerhalb dieser Gärten spielen Hecken eine zentrale Rolle, da sie Flächen strukturieren, Bereiche voneinander abgrenzen und Sichtschutz bieten. Damit es dabei nicht zu Konflikten mit den Nachbarn kommt, ist es entscheidend, die geltenden Regeln zu kennen und einzuhalten.

Die Pflege von Hecken erfordert Wissen über Schnittzeiten, Wachstumsgewohnheiten und Standortbedingungen. Regelmäßiger Schnitt hält Hecken gesund, fördert das Wachstum und bewahrt die Form. Gärten gelten für viele als Rückzugsort  – doch in der Praxis können sie schnell zum Streitpunkt werden. Vor allem die Frage, wie hoch Hecken wachsen dürfen, führt immer wieder zu Konflikten zwischen Nachbarn. In einigen Fällen erreichen solche Auseinandersetzungen sogar die höchsten Gerichte des Landes.

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Gericht stellt klar: Neue Regeln für Hecken

Ein Rechtsstreit um eine besonders hohe Bambushecke sorgte für Aufsehen und zog sich durch mehrere Gerichtsinstanzen bis zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Der Hintergrund: In Hessen hatte eine Frau ihren Bambus rund um ihr Grundstück auf etwa sechs Meter wachsen lassen, während der Nachbar auf eine deutliche Kürzung drängte. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat klargestellt, dass eine Hecke keine gesetzlich festgelegte Höchstgrenze hat. Entscheidend ist, dass sie als geschlossener Sichtschutz wirkt – auch Bambus kann demnach als Hecke gelten.

Für die Messung der Höhe gilt der Bodenaustrittspunkt der Pflanzen auf dem Grundstück. Wurde das Gelände vor der Pflanzung künstlich angehoben, zählt das ursprüngliche Niveau, um Vorteile durch „Hochlegen“ zu verhindern. Nach hessischem Nachbarrecht gibt es keine feste Maximalhöhe, aber Abstandsregelungen: Hecken über zwei Meter müssen mindestens 0,75 Meter vom Nachbargrundstück entfernt stehen. Härtefälle können nur in Ausnahmefällen über das nachbarliche Verhältnis gelöst werden.