Die Zeiten der Großbetriebe und der großen Nachfrage nach Milchprodukten sind langsam vorbei. Immer mehr Menschen trinken Hafermilch und andere Alternativen, sagen Experten. So geben die ersten Betriebe auf.
Bauern verkaufen Hunderte ihrer Tiere und stellen den ganzen Betrieb um. Das passiert aktuell überall in Deutschland, auch weil viele Bürger umdenken. Es lohnt sich einfach nicht mehr, so viele Tiere zu halten.
Nachfrage nimmt immer weiter ab: Bauernhöfe in Deutschland geben auf
In Zeiten veganer Alternativen und steigender Nachfrage nach Bioprodukten haben es Landwirte schwer. Einerseits sind die Auflagen für Biobauern sehr hoch und kostenintensiv, andererseits sinkt die Nachfrage an konventionellen Produkten ohne Bio-Siegel. Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass immer mehr Betriebe aufgeben. Dazu trägt auch bei, dass immer mehr Verbraucher umsteigen und statt der guten alten Kuhmilch Hafermilch oder andere Milchalternativen trinken.
In kaum einem anderen Land kommen so viele neue vegane und vegetarische Produkte auf den Markt wie in Deutschland. Tausende kommen jede Woche in die Regale und mit ihnen steigt auch das Interesse vieler Verbraucher, einmal zu einer Alternative zu greifen. Es müssen nicht mehr jeden Tag Fleisch und Milch sein.
Zahlen verdoppelt: Immer mehr Deutsche trinken Hafermilch
Teilweise sind Milchprodukte mittlerweile sogar deutlich teurer als vegane Alternativen. Für viele ist das Umdenken also auch eine Kostenfrage. Für die Betriebe, die aufgeben, bedeutet das allerdings nichts Gutes. Sie entscheiden sich, in andere Betriebszweige zu expandieren oder den Betrieb ganz von der Tierhaltung auf andere wirtschaftliche Standbeine umzustellen. Einer der betroffenen Betriebe ist zum Beispiel das Ökodorf Brodowin. Erst mussten die Ziegen gehen, jetzt sind auch die Kühe weg.
Es handelt sich um einen Demeter-zertifizierten Betrieb, der bisher mit seinen Kühen Biomilch produzierte. Doch schwarze Zahlen konnte der Betrieb so nicht schreiben. Der große Aufwand, die hohen Kosten für die Bewirtschaftung der Flächen, auf denen die Kühe lebten, und die Erträge scheinen nicht miteinander im Einklang zu stehen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass sich die Zahl der Bürger, die Hafermilch oder andere Milchalternativen konsumieren, gerade in den letzten Jahren verdoppelt habe. Da haben konventionelle Milchbauern so gut wie keine Chance mehr.