Verschwinden: Supermarktkette schließt Standorte in Deutschland

Eine lange Menschenschlange vor einem Kaufhaus – die Kunden warten auf ein Angebot oder den Einlass in den Supermarkt. Sie nehmen lange Wartezeiten in Kauf.
Symbolbild © istockphoto/Svetlanais

Immer wieder gehen hierzulande Betriebe pleite. Dass es auch der Lebensmittelbranche an den Kragen geht, überrascht dabei. Nun schließt eine Supermarktkette einige Standorte in Deutschland aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage.

Eine große Supermarktkette schließt einige Standorte in Deutschland. Besonders eine Region ist betroffen, wo der Supermarkt eigentlich immer einen guten Ruf genoss.

Rückzug nach hohen Investitionen: Etablierter Supermarkt gibt Standorte auf

Die Schließung mehrerer Globus-Filialen in Nordrhein-Westfalen sorgt derzeit im Netz für Gesprächsstoff. Unter anderem betroffen von diesem Rückzug des Unternehmens ist Wesel, wo der Standort des Unternehmens bereits am 31. Januar 2025 die Türen schließt. Auch in Bedburg endet der Betrieb – und zwar schon am 4. Januar. Weitere Standorte wie Essen und Chemnitz sollen im Laufe des Jahres folgen. Der Rückzug kommt überraschend, da Globus erst vor wenigen Jahren Filialen der insolventen Supermarktkette Real übernommen hatte.

Mit hohen Investitionen in Renovierungen, etwa in Wesel, wollte das Unternehmen neue Standards setzen. Doch trotz der Bemühungen blieben die erhofften Kundenzahlen aus. Wesel beispielsweise konnte die Erwartungen nicht erfüllen, was die Rentabilität erheblich beeinträchtigte. Globus selbst beschreibt die Schließungen als strategischen Schritt, um sich stärker auf gewinnbringende Märkte zu fokussieren. So möchte das Unternehmen seine Ressourcen in Standorte investieren, die langfristig besser abschneiden. Auch für traditionsreiche Händler wie Globus, das 1828 im Saarland gegründet wurde und derzeit noch über fünfzig Standorte in Deutschland führt, zeigt dieser Rückzug, wie hart der Wettbewerb im Einzelhandel ist.

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Kaufland übernimmt: Chancen für Kunden

Die betroffenen Filialen werden jedoch nicht vollständig aufgegeben. Kaufland übernimmt die Standorte und plant, sie mit eigenem Konzept neu zu beleben. Kunden können bis zur Schließung weiterhin regulär vor Ort einkaufen. Danach folgt eine Umbauphase, deren Dauer derzeit noch offen bleibt. Kaufland, Teil des Schwarz-Konzerns, setzt dabei auf eine Mischung aus Discount-Preisen und großer Produktvielfalt. In Wesel und Bedburg könnte dieses Modell besser ankommen, da es die Ansprüche einer preisbewussten Kundschaft bedient.

Für die Kunden bedeutet der Wechsel mehr Auswahl und eine frische Einkaufsatmosphäre, sobald die Filialen wieder öffnen. Der Rückzug von Globus und die Übernahme durch Kaufland verdeutlichen den Wandel in der deutschen Einzelhandelslandschaft. Während Globus sich auf stabile Märkte konzentriert, setzt Kaufland auf Expansion. Für Kunden bietet die Umstrukturierung vor allem eines: die Aussicht auf ein neues Einkaufserlebnis und eventuell sinkende Preise durch den generellen Konkurrenzkampf bei den Lebensmittelhändlern.