Verwechslung: Immer mehr Veganer kaufen aus Versehen Fleisch

Ein Kühlregal in einem Supermarkt oder Discounter. Zur Auswahl stehen mehrere vegane und vegetarische Lebensmittel, darunter Gemüsebällchen, Tofu in Bio-Qualität, Schnitzel und Würstchen ohne Fleisch.
Symbolbild © imago/BREUEL-BILD

Wenn Fleischesser versehentlich vegane Produkte wählen, ist das oft schnell vergessen. Dass auch Veganer fälschlicherweise Fleisch kaufen, nagt aus ethischen Gründen jedoch lange an ihrem Gewissen. Und wie sich herausstellt, ist ein solcher Fehlkauf gar nicht so selten. 

Es sollte ein veganes Produkt werden. Doch dann folgt die böse Überraschung. Offenbar passiert das häufiger als gedacht.

Veganer kaufen versehentlich Fleisch im Supermarkt

Einige kennen es: Sie freuen sich auf eine deftige Mahlzeit ‒ und dann beißen sie in eine Wurst, die nicht ganz nach Wurst schmeckt. Statt Fleisch ist ein veganes Produkt im Einkaufswagen gelandet. Obwohl Fleischersatzprodukte in Sachen Geschmack und Qualität immer besser werden, erkennen echte Fleischliebhaber den Unterschied. Verbraucherexperten erklären, dass eine Verwechslung eher selten ist. Das EU-Parlament ist anderer Meinung und will, dass Fleischersatzprodukte künftig keine „fleischigen“ Namen mehr tragen. Eine vegane Wurst sollte demnach auf dem Etikett nicht mehr „Wurst“ genannt werden dürfen.

Es gibt auch den umgekehrten Fall ‒ also Veganer oder Vegetarier, die versehentlich Produkte mit Fleisch kaufen. Diskussionen im Netz zeigen, dass das offenbar keine Seltenheit ist. Generell sorgt die Thematik für reichlich Gesprächsstoff. Einige erlauben sich dabei einen kleinen Scherz: „Wie oft ich Gurken mit Salami verwechsle“, kommentiert ein Nutzer ironisch. Mögliche Gründe für einen Fehlkauf sind verwirrende Verpackungsdesigns und Beschreibungen, etwa die Formulierung „Frei von …“. So könnte ein Produkt zum Beispiel ohne Eier hergestellt worden sein, aber doch mit Butter oder Milch. Wer sich an das vegane Siegel hält, sollte jedoch grundsätzlich auf der sicheren Seite sein.

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Was Betroffenen im Ernstfall hilft 

Für vegan lebende Menschen stellt sich die Frage, was im Ernstfall möglich ist. Wer eine „kleine Ausnahme“ machen will, kann versehentlich gekaufte Lebensmittel mit tierischen Inhalten selbst konsumieren. Das ist für viele allerdings keine Option. Grundsätzlich sollten Verbraucher ihre gekauften Produkte deshalb zurückbringen, allerdings nicht auf Basis eines gesetzlichen Widerrufsrechts. Das gibt es im stationären Handel nicht. In der Praxis bieten viele Händler eine freiwillige Rücknahme oder einen Umtausch an. Wer die Ware nicht zurückgeben kann, sollte sie nicht in den Müll werfen. Eine Alternative ist, sie an Personen aus dem Umfeld, an Freunde, Nachbarn oder Kollegen zu verschenken.