Die Hiobsbotschaften rund um Real reißen nicht ab. Nun steht die ehemals beliebte Discounter-Kette wohl vor dem endgültigen Aus.
Bereits im September dieses Jahres hat die beliebte Supermarktkette Real Insolvenz angemeldet. Laut Medienberichten waren während des Pandemie-Jahres noch 276 Geschäfte geöffnet. Inzwischen sind es nur noch 62. Mit der Bekanntgabe der Insolvenz hat das Unternehmen nicht nur sich selbst, sondern den gesamten Einzelhandelsmarkt in Deutschland beschäftigt. Die derzeit letzten Standorte der Supermarktkette befinden sich noch in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und in Rheinland-Pfalz.
Über 100 Millionen Euro Verluste
So hat man diese verbleibenden 62 Supermärkte bereits im Juni letzten Jahres unter dem Namen “My Real” an RA Dr. Sven Tischendorf und sein Unternehmen abgegebenen. Doch dieser machte knapp 100 Millionen Euro Verluste, weshalb nun SCP alle verbliebenden Standorte von Real zurückkaufte, nur um diese dann weiterzuverkaufen. Damals war der neue auch der alte CEO: Bojan Luncer, der alte Lidl-CEO. Er war bereits für Real in den Jahren 2020 und 2022 verantwortlich. Zudem hatte SCP mitgeteilt, dass sie die Supermarktkette nicht noch weiter verkleinern oder zerschlagen wollen und hatten versichert, dass die Gehälter für die restlichen Mitarbeiter noch für 12 Monate gesichert seien.
Rewe übernimmt mehrere Standorte
Nun hat das Kartellamt entschieden, dass 15 der Real-Standorte von Rewe übernommen werden. Während Real noch von Tischendorf betrieben wurde, war Rewe bereits der Lieferpartner. Ob Rewe zudem auch noch eine rechtliche Freigabe anfordert, ist bislang nicht bekannt. Das ist auch abhängig von den anderen Vermietern. Folgende Standorte von Real hat das Kartellamt inzwischen an Rewe freigegebenen: Schwentinental, Coesfeld, Euskirchen, Gosen-Neu Zittau, Hagen, Böblingen, Hohe Börde, Ingelheim, Ettlingen, Erfurt, Mülheim-Kärlich, Salzgitter, Karlsruhe, Wernigerode und auch Übach-Palenberg.
Was mit den anderen 47 Standorten passiert, gab man noch nicht bekannt. Wie es mit den noch verbleibenden Mitarbeitern weitergeht, steht ebenfalls in den Sternen. Hier heißt es jetzt, sich in Geduld zu üben, abzuwarten und auch weiterhin auf das Beste zu hoffen.