Vorstoß: Neue Steuer auf Fleisch soll kommen ‒ „Klima retten“

Hände einer Person, die eine Verpackung mit rohem Hühnchen hält. Im Hintergrund sind mehrere Packungen mit abgepacktem Fleisch zu sehen, das im Supermarkt gekühlt wird. Auf den Verpackungen klebt ein Etikett.
Symbolbild © istockphoto/Thai Liang Lim

Wer Steaks und Burger im Übermaß konsumiert, schadet der Gesundheit. Eine neue Steuer auf Fleisch könnte Abhilfe schaffen ‒ und sie soll auch einen Vorteil für die Klimaziele bringen. Für Rind, Schwein und Co. müsste man dann deutlich tiefer in die Tasche greifen. 

Vegan und vegetarisch liegen voll im Trend. Dennoch gibt es noch genug Deutsche, für die ein gutes Schnitzel nicht vom Tisch wegzudenken ist. Nun könnte bald eine neue Steuer auf Fleisch kommen. Das gefällt bestimmt nicht allen.

Warnung vor zu viel Fleisch: Schädlich für Gesundheit und Klima

Aromatisch, saftig, zart ‒ im Mund ist ein gutes Steak der pure Genuss. Für das Klima ist die Rindfleischproduktion jedoch schädlich. Denn der Ausstoß von Treibhausgasen hat es in sich: Bis zu 30 CO₂-Äquivalente kann ein Kilogramm verursachen. Auch mit den gesundheitlichen Folgen ist bei einem zu hohen Fleischkonsum nicht zu spaßen. Zu viel rotes Fleisch begünstigt unter anderem Herz-Kreislauf-Probleme. Es steht auch im Verdacht, das Risiko für Darmkrebs zu erhöhen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht deshalb eine klare Empfehlung aus: Ob Burger, Steak oder Wurst  ‒ wöchentlich sollten nicht mehr als 300 Gramm Fleisch auf dem Speiseplan stehen. Das gilt für erwachsene Personen. Wer sich nicht gerade flexitarisch ernährt, also Fleisch nur gelegentlich genießt, hält sich nicht immer daran. Nun haben schwedische Forscher im Rahmen einer Studie einen neuen Vorschlag erarbeitet, der den Fleischkonsum einschränken und gleichzeitig das Klima unterstützen soll.

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Neue Steuer auf Fleisch soll Abhilfe schaffen 

Wissenschaftler der schwedischen Chalmers University of Technology empfehlen eine Steuerreform. Sie soll gesunde Lebensmittel wie Gemüse erschwinglicher machen, damit sie häufiger im Einkaufswagen landen. Gleichzeitig soll Fleisch kostspieliger werden, Rind und Lamm bis zu 30 Prozent. Auch für zuckerhaltige Getränke soll man dem Modell nach tiefer in die Tasche greifen. Viel teurer soll der Gesamteinkauf dadurch nicht werden, da Verbraucher von der Steuererleichterung bei gesunden Produkten profitieren und womöglich häufiger zu Salat, Vollkorn und Co. greifen würden.

Mögliche Folgen: Man würde bis zu 700.000 Tonnen weniger CO₂ ausstoßen und so das Klima schützen. Außerdem prognostiziert der Plan weniger kranke Menschen ‒ also eine Entlastung für das Gesundheitssystem. Theoretisch wäre der Vorschlag auch hierzulande umsetzbar. Inwiefern das schwedische Modell in Deutschland Anklang findet, lässt sich derzeit allerdings noch nicht sagen.