Ein Wassernotstand in Deutschland, der in Zukunft auftreten könnte, ist laut Expertenmeinung kein unrealistisches Szenario mehr. Das Umweltbundesamt warnt vor den drastischen Folgen des Klimawandels. Das Trinkwasser ist bedroht.
Sauberes Trinkwasser ist längst nicht mehr nur Problem der Entwicklungsländer. Auch in Deutschland ist die Trinkwasserqualität gefährdet. Experten machen auf die dramatischen Folgen des Erwärmungstrends der letzten Jahre aufmerksam.
Deutschland droht ein Wassernotstand, wenn das passiert
Die Erdoberfläche ist über 70 Prozent mit Wasser bedeckt. Dennoch sind einige Regionen der Welt von Wasserknappheit betroffen. In Deutschland ist sauberes Trinkwasser bisher eine Selbstverständlichkeit. Doch auch hierzulande drohen Herausforderungen. Wie das Umweltbundesamt (UBA) berichtet, kam es bereits zwischen 2018 und 2022 zu regionalen oder lokalen Wasserengpässen. Vor allem die Erderwärmung trägt dazu bei. So steigt beispielsweise der Wasserbedarf in der Landwirtschaft, weil es immer heißer und trockener wird.
Das UBA warnt davor, dass regelmäßig auftretende Trockenperioden zu einem Ungleichgewicht zwischen Wasserbedarf und -vorrat führen könnten. Ein Wassernotstand in Deutschland oder zumindest regionale Engpässe sind zukünftig nicht ausgeschlossen. Am 22. März fand der Weltwassertag statt, den Experten zum Anlass genommen haben, um vor einer dramatischen Entwicklung der Wasserqualität in deutschen Seen zu warnen. Sie trocknen nicht nur zunehmend aus. Es gibt auch Probleme mit der Reinheit.
Probleme und Herausforderungen bei der Trinkwasserqualität
Talsperren spielen eine wichtige Rolle, um die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Aber die Wasserqualität ist wegen der zunehmenden Erderwärmung ebenfalls bedroht. Darauf macht unter anderem Karsten Renke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung aufmerksam. Man müsse sich der Folgen des Klimawandels bewusst werden. In Deutschland kommen etwa 15 Prozent des Trinkwassers aus Talsperren. Der Experte warnt: Weil die Erde sich erwärmt, sollen die Seen von einem Sauerstoffmangel bedroht sein. Die Entwicklung bleibt offenbar nicht ohne Folgen.
Die Wasserqualität sei durch die Freisetzung von Schadstoffen gefährdet. Unter anderem solle man bestehende Talsperren vergrößern. So könne man Volumen schaffen. Wie sich die Wassersituation insgesamt entwickeln wird, ist derzeit noch ungewiss. Klar ist, dass die Folgen des Klimawandels auch an Deutschland nicht vorbeigehen und künftig zu massiven Herausforderungen führen.