Dichter Smog: Giftwolke über Teilen Deutschlands – “Kritische Lage”

Der Blick auf eine Stadt, die von dichtem Nebel bedeckt wird. Gebäude sind schemenhaft zu erkennen. Kirchtürme ragen in die Luft. Die Silhouetten weiterer Gebäude sind leicht sichtbar.
Symbolbild © istockphoto/alexsl

In Teilen Deutschlands droht offenbar dichter Smog: Eine Giftwolke aus dem benachbarten Polen sorgt derzeit für Unruhe und lässt Experten aufhorchen. Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sind nicht ausgeschlossen.

Wegen der aktuellen Wetterlage muss Deutschland sich jetzt auf etwas gefasst machen. Eine Giftwolke dringt offenbar in das Land ein. Hintergrund ist der hohe Luftverschmutzungswert im östlichen Nachbarland Polen.

Dichter Smog: Giftwolke im Anmarsch

Eine hohe Feinstaubbelastung begünstigt Erkrankungen, erklärt das Umweltbundesamt (UBA). Es kann unter anderem zu Atemwegsproblemen und in extremen Fällen auch zu Lungenkrebs kommen. Menschen, die unter einem schwachen Immunsystem leiden oder älter sind, sind besonders gefährdet. Von hohen Feinstaubwerten sind normalerweise Länder wie Indien und China betroffen. Aber auch in Europa sind Schadstoffe in der Luft ein zunehmendes Problem. So zum Beispiel in Polen, wo die Feinstaubwerte besonders alarmierend sind. In Kombination mit Abgasen belasten sie die Gesundheit und auch die Umwelt.

Nun schlagen Experten Alarm, weil eine Smog-Wolke vom Nachbarland Polen, das einen hohen Verschmutzungsgrad hat, nach Deutschland zieht. Das derzeitige Wetter begünstigt die Entwicklung. Meteorologen sprechen von einer sogenannten Inversionswetterlage. Ein anderes Wort ist Umkehrwetterlage. Wenn dieses Phänomen auftritt, ist die Luft in Bodennähe ‒ anders als sonst ‒ kälter als die Luft, die sich in höheren Lagen befindet.

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Alarmierender, dichter Smog: Giftwolke über Europa

Wegen des Hochdruckgebiets “Beate”, das zusammen mit der Inversionswetterlage vorherrscht, kommt es nun zu einem geringeren Luftaustausch. Das Resultat: Die Schadstoffe verbleiben in Bodennähe. Vor allem in Ostdeutschland ist die Situation derzeit kritisch. Zudem dringt der Smog offenbar auch nach Österreich vor. Experten nehmen die Situation einerseits ernst. Andererseits mahnen einige Fachleute auch dazu, nicht in Panik zu verfallen. Eigentlich müsse man nicht von einer “Giftwolke” sprechen, erklären diese, weil die Meldung aus meteorologischer Sicht überzogen sei. Dass die generelle Luftverschmutzung insgesamt ein ernsthaftes Problem für Mensch und Umwelt darstellt, ist hingegen belegt. Gründe für die hohe Schadstoffbelastung sind vor allem der Verkehr, die Industrieemissionen und das Heizen mit kritischen Brennstoffen.