Meteorologen: Sommer 2022 wird in die Geschichte eingehen

3D Wetterkarte
Symbolbild © istockphoto/Petrovich9

Noch ist der Sommer nicht vorbei. Aber er hat bereits jetzt mehrere Rekorde gebrochen – aber leider keine schönen.

Der Frühling begann bereits warm und trocken, doch der Sommer setzt noch einen drauf. Hitze und Trockenheit setzten Deutschland zunehmend zu und noch dauert dieser Zustand an.

Sommer 2022: Zu warm und zu trocken

Dieser Sommer wird wohl allen in Erinnerung bleiben, denn er hat bereits mehrere Rekorde gebrochen. Er ist deutlich zu warm und vor allem zu trocken.

Das hat weitreichende Folgen. Der Wasserpegel der Flüsse sinkt, teilweise ist er schon bedrohlich niedrig. So wurde bereits auf einigen Gewässern die Schifffahrt eingestellt.

Für Corinna Borau, Diplom-Meteorologin bei wetter.com, steht fest: „Wir haben dieses Jahr einen extremen Dürresommer. Als dieser wird er in die Geschichte eingehen.“ Ihre Begründung: „Dieser Sommer brachte uns Sonnenstunden ohne Ende, dazu auch noch große Hitze.“

Im Jahr 2022 fehlt Regen

So schön ein Sommer mit viel Sonne auch ist – es fehlt Regen. Nicht nur in Deutschland ist die Lage aktuell extrem, auch Portugal, Spanien und Italien trocknen zunehmend aus.

In Deutschland gehört der Sommer 2022 schon zu den fünf heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die durchschnittliche Temperatur liegt bei 18,9 Grad und belegt somit Platz 4. Bisheriger Spitzenreiter war der Sommer 2003. Damals herrschte eine Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad.

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Zu der Wärme kommt dieses Jahr noch der wenige Regen. „Aktuell ist dieser Sommer der niederschlagsärmste seit Messbeginn,“ erklärt die Meteorologin. Es gab bislang gerade mal 103 Liter Regen pro Quadratmeter. Und für den August sieht es weiterhin düster aus.

Dazu kommen die vielen Sonnenstunden. Über 600 waren es bereits in diesem Jahr – ebenfalls ein Rekord. 2022 ist somit auch das sonnenscheinreichste Jahr seit Messbeginn.

Die vielen Sonnenstunden verschlimmern die Dürre jedoch noch mehr. „Es herrscht in weiten Teilen Deutschlands eine extreme Trockenheit und eine Entspannung ist da erst mal nicht in Sicht“, so Corinna Borau weiter.

Die Folgen der Dürre

Die Folgen des Dürresommers sind überall zu sehen. Auch wenn die Flüsse und Seen austrocknen, sei der Grundwasserpegel jedoch noch hoch und somit sicher, sagen Experten. Es ist derzeit noch keine Wasserknappheit zu fürchten.

Aber: Der Grundwasserspiegel wurde zuletzt 2016 gemessen. Die extremen Dürrejahre 2018 und 2019 wurden dabei noch nicht beachtet, wie auch dieses Jahr nicht.

Eine weitere Folge der Dürre sind die Waldbrände. Diese flammen immer wieder neu auf und sind schwer zu bekämpfen. Die austrocknenden Flüsse haben auch wirtschaftliche Folgen, denn dies beeinträchtigt die Schiffsfahrt. Außerdem können viele Fähren, wie auf dem Rhein, nicht mehr ablegen.