Temperatur-Hammer: Rekordwärme im November in Deutschland

Die Sonne geht gerade über einer Stadt unter. Gegen den orangefarbenen Himmel zeichnet sich die Silhouette der Gebäude ab. Im Vordergrund färbt die Sonne das Wasser orange.
Symbolbild © istpockphote/likeajoke

Eine Rekordwärme sorgt in Deutschland im November für großes Staunen: Statt nasskaltem Herbst präsentiert sich das Land mit fast schon frühsommerlichen Temperaturen, die Experten und Natur gleichermaßen herausfordern.

Deutschland erlebt einen November, der eher nach Frühling aussieht. Die Temperaturen klettern ungewöhnlich hoch – und das sorgt für Staunen, Freude und Sorge zugleich.

Ein November mit Frühlingsgefühlen

Was sich derzeit über Deutschland abspielt, wirkt wie ein kleiner Wetter-Skandal: Statt grauem Herbstgrau und nasskalter Stimmung rollt eine regelrechte Wärmewelle heran. Laut aktuellen Berechnungen liegen die Temperaturen im Durchschnitt rund zwei, teils sogar drei Grad über den üblichen Werten. Besonders in der Landesmitte und im Süden wird es außergewöhnlich mild.

Der Grund dafür liegt in einer kräftigen Südwestströmung. Sie transportiert sehr milde Luftmassen vom Atlantik und aus Südwesteuropa direkt nach Deutschland. Tagsüber klettern die Temperaturen vielerorts auf fünfzehn bis fast zwanzig Grad, in einigen Regionen noch darüber. Und selbst nachts bleibt es ungewöhnlich mild – ein deutlicher Hinweis darauf, wie stark die aktuelle Wärmephase ausfällt. Dazu gesellt sich oftmals sonniges Wetter, das den Temperatur-Hammer besonders spürbar macht. Ob sich diese fast schon frühlinghafte Stimmung dauerhaft hält, ist allerdings fraglich. Ab dem 10. bis 15. November deuten einige Modelle auf eine Abkühlung hin. Noch ist jedoch offen, ob daraus ein Trend oder nur ein kurzer Rücksetzer wird.

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Bauernregeln, Martinsommer und der Blick zurück

Schon früher hatten die Menschen ein Gespür für solche Wetterphänomene. Bauernregeln begleiteten sie durch das Jahr – und viele von ihnen gelten noch heute als Orientierung. „Viel Nebel im November, viel Schnee im Winter“, heißt es etwa. Ein lang anhaltender Laubfall deutet hingegen auf milde Spätphasen und späten Frost hin.

Passend zur aktuellen Wetterlage erinnert auch der sogenannte Martinssommer an traditionelle Beobachtungen: eine kurze warme Phase rund um den 11. November, bevor der Winter endgültig übernimmt. Ein letztes Aufatmen, bevor die kalte Jahreszeit zuschlägt. Auffällig: 2025 war ohnehin schon ein Jahr der Temperaturrekorde. Auch der Oktober überraschte mit Wärme – und setzte die Reihe der fünfzig zu warmen Monate in Folge fort. Jetzt zeigt der November, dass er in Sachen Rekordwärme locker mithalten kann.

(Quellen: NOAA, CFS-Modell, Deutscher Wetterdienst)