Karlsruhe Innenstadt West: Aufregender Stadtteil mit Geschichte

Blick Richtung Karlsruher Weststadt.
Symbolbild Foto von Ikar.us - Eigenes Werk

Im Stadtteil Karlsruhe Innenstadt West treffen zwei verschiedene Welten aufeinander. Gegründet wurde die Innenstadt West zusammen mit der Innenstadt Ost im Jahr 1715. Die beiden Stadtteile bilden den Stadtkern Karlsruhes. Einerseits haben Besucher die Möglichkeit historische Stätten wie das Schloss Karlsruhe, die Pfarrkirche St. Stefan oder das Prinz-Max-Palais in der Innenstadt West zu besichtigen. Andererseits befindet sich in dem Karlsruher Stadtteil mit der Haupteinkaufsstraße Kaiserstraße und den beiden Einkaufszentren Ettlinger Tor und Postgalerie, auch das Geschäfts- und Dienstleistungszentrum der Stadt Karlsruhe.

Etwa 10.500 Einwohner leben in der Innenstadt West in Karlsruhe auf etwa 2.400 Quadratkilometern. Ungefähr 25.000 Menschen haben ihren Arbeitsplatz in dem Stadtteil, der an die Bereiche Innenstadt Ost, Südweststadt, Weststadt und Nordstadt grenzt. Die Innenstadt West erstreckt sich vom Karlsruher Marktplatz bis hin zum Mühlburger Tor. Die Reinhold-Frank-Straße, die seit 1946 nach dem Rechtsanwalt und Widerstandskämpfer Reinhold Frank benannt ist, markiert im Westen die Grenze der Innenstadt West. Im Norden ist es der Adenauerring, der das Ende des Stadtteils kennzeichnet. Die Innenstadt Ost wird durch den Hardtwald entlang der Linkenheimer Allee, durch den Schlosspark östlich am Schloss vorbei und durch die Karl-Friedrich-Straße von der Innenstadt West abgetrennt. Im Süden schließlich legt die Kriegsstraße die Grenze des Stadtteils fest.

Das Schloss ist eine der zahlreichen Sehenswürdigkeiten im Stadtteil Karlsruhe Innenstadt West.
Quelle: iStock, SebastianHamm

Von der Lange Straße zur Kaiserstraße – die Innenstadt West im Wandel der Zeit

Die Kaiserstraße bildet die Verbindungsachse zwischen den einstigen Stadttoren Durlacher Tor und Mühlburger Tor. Heute gilt die Kaiserstraße als Haupteinkaufsmeile und bekannteste Straße der Fächerstadt. Doch bevor sie das wurde, war die Kaiserstraße über 160 Jahre als Lange Straße bekannt. Entstanden ist sie bereits kurz nach der Gründung Karlsruhes im Jahr 1715, doch erst 1879, zu Ehren der Hochzeit von Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augusta, wurde sie in Kaiserstraße umbenannt. Im Laufe des 18. und 19 Jahrhunderts wurde die Innenstadt West Richtung Süden bis zur Kriegsstraße ausgebaut. Dadurch befanden sich mit dem Linkenheimer Tor, dem Ettlinger Tor, dem Mühlburger Tor und dem Kaisertor vier der sechs Stadttore im Bereich Karlsruhe Innenstadt West.

81 Prozent des Wohnungsbestands sowie zahlreiche öffentliche Gebäude fielen im Zweiten Weltkrieg Luftangriffen in der Innenstadt West zum Opfer. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde die westliche Kaiserstraße mit beidseitig neuen Andienungsstraßen im hinteren Bereich modernisiert. Einzelne Altbauten blieben dabei als Denkmalinseln erhalten oder wurden wiedererrichtet. Die Kaiserstraße entwickelte sich im Laufe der Jahre immer mehr zum Mittelpunkt der Stadt und große Einkaufszentren, Kinos, Restaurants und Cafés siedelten sich an. Auch heute noch findet man zahlreiche kleine Geschäfte und bekannte Kaufhäuser auf der 2,1 Kilometer langen Kaiserstraße.

Neben zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés befinden sich auch viele öffentliche Einrichtungen in der Innenstadt West in Karlsruhe. Neben dem Rathaus, der Stadtbibliothek und der Badischen Landesbibliothek haben auch das Bundesverfassungsgericht, der Bundesgerichtshof, das Arbeitsgericht Karlsruhe, das Landgericht Karlsruhe und das Amtsgericht Karlsruhe ihren Sitz in der Innenstadt West.

Das Schloss Karlsruhe und der Nymphengarten – Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt West

Neben den Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten hat die Karlsruher Innenstadt West auch kulturell einiges zu bieten. In diesem Stadtteil befinden sich viele bekannte Sehenswürdigkeiten, darunter zum Beispiel das Schloss Karlsruhe. Der Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach gab dieses Schloss in Auftrag, um es als Residenz zu nutzen. Ab dem Jahr 1715 wurde an dem Gebäude, das im Barockstil gestaltet wurde, gebaut. Bis 1918 nutzten die Markgrafen und Großherzöge von Baden das Residenzschloss, bevor dort später zum Beispiel das Badische Landesmuseum im Gebäude untergebracht wurde.

Außerdem befindet sich die Pyramide in der Innenstadt West, genauer auf dem Marktplatz. Diese Pyramide ist das Grabmal des Stadtgründers Karl Wilhelm von Baden-Durlach und ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt Karlsruhe. Weitere Sehenswürdigkeiten in Karlsruhe Innenstadt West sind zum Beispiel die Weinbrenner-Bauten, das Rathaus, die St. Stephan-Kirche und die beiden Gründerzeitvillen Prinz-Max-Palais und Erbgroßherzogliches Palais.

In der Innenstadt West gibt es mit dem Schlosspark, dem Nymphengarten und dem Botanischen Garten auch große Grünflächen. Mit dem Ludwigsplatz, dem Europaplatz, dem Friedrichsplatz, dem Stephanplatz und dem Kaiserplatz gibt es auch einige Orte, die zum Besuchen und Verweilen einladen. Wer kulturell interessiert ist, der findet mit dem im Stadtteil angesiedelten Badischen Landesmuseum, der Staatlichen Kunsthalle, dem Staatlichen Museum für Naturkunde und dem Badischen Kunstverein einige interessante Stätten.

Neben dem Staatlichen Museum für Naturkunde befindet sich auch die Staatliche Kunsthalle im Stadtteil West.
Quelle: iStock, Anne Czichos

Kulinarische Angebote 

Wer die Karlsruher Innenstadt West besucht, der muss weder hungrig noch durstig nach Hause gehen. So kann man zum Beispiel im Restaurant „Pinsa…Si Karlsruhe“ statt der klassischen Pizza einmal eine Pinsa probieren. Auch wenn der Unterschied rein optisch nicht besonders groß ist, so ist eine Pinsa aus kulinarischer Sicht etwas ganz anderes als eine Pizza. Das fängt schon damit an, dass die Pinsa erst nach dem Backen mit Zutaten wie Tomaten, verschiedenen Gemüsen, Rucola, Käse, Schinken oder Salami belegt wird. Den größten Unterschied macht allerdings der Teig. Dieser besteht aus verschiedenen Mehlsorten wie Weizen-, Reis- und Sojamehl und ruht vor dem Backen bis zu 72 Stunden. Dadurch wird der Teig locker und schmackhaft – und die Pinsa richtig lecker.

Wem mehr nach spanischer Küche ist, der sollte der Toro Tapasbar einen Besuch abstatten. Das kleine Bar-Lokal serviert in gemütlicher Atmosphäre verschiedene spanische Tapas. Dazu gehören zum Beispiel „Jamón Serrano“, also luftgetrockneten Schinken oder „Boquerones en vinagre“, eingelegte Sardellen und „Queso manchego“, leckere spanische Schafskäseecken. Auch „Tortilla“, ein Omelette aus Eiern und Kartoffeln, steht auf der Speisekarte, ebenso wie „Patatas salsas“, gekochte und danach frittierte Kartoffeln. Neben weiteren baskischen Gerichten punktet die Toro Tapasbar vor allem mit ausgewählten Weinen aus Spanien. Ein ganz besonderes Angebot ist der Wein Academico aus dem Anbaugebiet Rioja. Diesen Wein findet man nicht nur auf der Karte der Toro Tapasbar, er wird auch im Vatikan gern getrunken.

Weitere Angebote, zwischen denen man in der Karlsruher Innenstadt West wählen kann, sind amerikanische Burger, griechische Küche, mexikanisch und asiatisch. Auch Restaurants, die Gerichte für Veganer und Vegetarier zubereiten, findet man einige.

Kaffee und Kuchen

Wem der Sinn mehr nach einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen steht, der findet in der Innenstadt West zahlreiche Cafés. Läden wie „Lottis Traum“, das „Ettli Café und Filiale“, das „Café Endle“ und das „Café Berry Su“ bieten eine vielfältige Getränkeauswahl an. Je nach Café kann man zwischen verschiedenen Tee- und Kaffeesorten, verschiedenen Eistees und Smoothies, weißem und schwarzem Kakao, diversen Säften, aber auch Bier, Cocktails und Softdrinks wählen. Und so groß wie die Auswahl an Getränken ist auch die Auswahl an diversen Kuchen, Törtchen, Pralinen und anderen Leckereien.