Kaiserpassage Karlsruhe: Einkaufsmeile mit vielen Geschäften

Die Kaiserpassage in Karlsruhe.
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Über 125 Jahre gibt es sie schon, die Kaiserpassage in Karlsruhe. Mittlerweile ist sie nicht mehr der besucherstärkste Bereich in der Innenstadt-West; die großen Einkaufszentren in der Fächerstadt haben die Einkaufsstraße in diesem Punkt längst überholt. Doch das abwechslungsreiche Angebot von Geschäften, Restaurants und Dienstleistern zieht immer noch eine Menge Interessierte an. Hier stellen wir Ihnen die Kaiserpassage in Karlsruhe näher vor.

Die Kaiserpassage in Karlsruhe: Lage und Entstehung

Die Kaiserpassage in Karlsruhe verläuft in der Innenstadt-West. Gebaut wurde sie im 19. Jahrhundert von dem Architekten Gustav Ziegler, zu dessen architektonischem Stil es gehörte, Elemente der Frührenaissance zu verwenden. Der Entwurf Gustav Zieglers, der sonst eher Mietshäuser entwarf, fand großen Anklang. In einer Chronik wird er als „ebenso originelles wie großartiges, neues bauliches Werk“ beschrieben.

Berühmtheit erlangte die Kaiserpassage in Karlsruhe unter anderem, weil sie die erste mit Glas überdachte Ladenstraße Karlsruhes war. Mit dieser Konstruktion wurde ein Trend aus Paris aufgegriffen, wo es bereits verbreitet war, Ladenstraßen zu überdachen, um sie so attraktiver für Besucher zu machen. Auch diese Idee wird in der Chronik lobend erwähnt. So heißt es darin: „Karlsruhe hat durch diesen Basar, der in bequemer Verkehrslage, wettergeschützt und daher in ungünstiger Jahreszeit auch dem Spaziergänger ein willkommener Zufluchtsort ist, einen weiteren Fortschritt in der Entwicklung von Handel und Verkehr zu verzeichnen.“ 1887 war die Passage auch wegen ihrer elektrischen Beleuchtung eine Attraktion. Schnell wurde sie zu einer beliebten Einkaufsadresse.

Die am 24. November 1887 eröffnete Kaiserpassage verbindet die Waldstraße beziehungsweise die Kaiserstraße über den Passagenhof mit der Akademiestraße. Die Kaiserpassage selbst wurde seit ihrer Erbauung mehrfach umbenannt. Ursprünglich erhielt sie ihren Namen vom Kaiser Wilhelm und war von 1887 bis 1915 die Kaiser-Wilhelm-Passage. Dann erfolgte eine Umbenennung in Kaiser-Wilhelm-Halle, der 1919 eine weitere Umbenennung in Kaiserhalle folgte. Ab 1924 war die Passage dann die Kaiserpassage, ab 1938 – wohl dem neuen Zeitgeist geschuldet – schließlich nur noch Passage. Im Stadtplan von 1948 taucht sie unter „Passage“ auf, 1965 ist sie ganz namenlos und seit 1978 heißt sie wieder Kaiserpassage.

Die Kaiserpassage vereint historischen Charme mit modernem Flair und stellt einen einzigartigen Treffpunkt im Herzen von Karlsruhe dar.
Symbolbild © istockphoto/dolgachov

Kaiserpassage in Karlsruhe: Umbauten und Entwicklung

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Kaiserpassage und mehrere angrenzenden Gebäude fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg eröffneten viele neue Geschäfte, die beim Ausbau der Passage ab 1957 wieder weichen mussten. 1959 entstand dann die neue Kaiserpassage mit dem markanten Rundfassadengebäude am Eingang. Erst 1974 erreichte die Passage durch den Ausbau in Richtung Akademiestraße wieder ihre ursprüngliche Länge.

Am 2. März 1985 nahm die Kaiserpassage großen Schaden, als in der Gaststätte „La Bistro“ ein Feuer ausbrach. Die Flammen zerstörten neben dem Restaurant auch das Dach der Passage, das in den folgenden Monaten wieder aufgebaut werden musste.

Geschäfte und Clubs in der Kaiserpassage

In der Kaiserpassage gibt und gab es einige beliebte und bekannte Geschäfte und Clubs. So gab es in der Vorkinozeit ein sogenanntes „Panorama“ in der Kaiserpassage. Bevor die Bilder laufen lernten, konnten Besucher bei einem solchen Panorama durch eine Vergrößerungslinse vor einer Holzwand auf Bilder schauen.

1958/59 wurde die Kaiserpassage ausgebaut und der Zigeunerkeller eingerichtet, der zum Jahreswechsel 1958/59 eröffnete. Dabei handelte es sich um einen Jazzkeller. Die dort auftretenden Musikkapellen spielten überwiegend „Zigeunerswing“. Heute findet man in der Kaiserpassage eine große Auswahl an Cafés, Eisdielen, Sport- und Modegeschäften, Haarsalons, Tattoo- und Piercing-Läden und Restaurants.