Enthüllt: Ausgerottetes Tier soll gezüchtet werden im Karlsruher Zoo

Der Eingang vom Karlsruher Zoo bei sonnigem Wetter
Symbolbild © istockphoto/benedek

Ein eigentlich ausgerottetes Tier soll im Karlsruher Zoo wieder gezüchtet werden. Die Pläne sind sehr ehrgeizig, aber man will die seltenen Tiere in ihrem Bestand schützen. In freier Wildbahn sind sie nicht mehr zu finden.

Auf den ersten Blick ist nichts Außergewöhnliches zu erkennen, denn das ausgestorbene Tier sieht einer Schabe zum Verwechseln ähnlich. Es handelt sich um eine Höhlenschabe, die es ohne den Menschen eigentlich gar nicht mehr gäbe. Doch diese Insekten nur als Kakerlaken zu bezeichnen, tut ihnen unrecht, denn sie können so viel mehr.

Ausgerottetes Tier soll gezüchtet werden im Karlsruher Zoo

Im Karlsruher Zoo leben derzeit achtzehn dieser eigentlich ausgerotteten Tiere. Sie haben ihr Zuhause in einem Terrarium gefunden. Dabei ist es gar nicht so einfach, die Höhlenschaben zu zählen, denn sie lieben die Dunkelheit und verstecken sich am liebsten. Unter Moos und Rinde fühlen sie sich besonders wohl. Der Karlsruher Zoo bekam die eigentlich ausgestorbenen Schaben vom Dortmunder Tierpark. Hier konnte man bereits erste Zuchterfolge mit diesen Insekten verbuchen. Weltweit gibt es nur noch wenige hundert Höhlenschaben. Auch daran wollen die Karlsruher etwas ändern und die längst ausgerotteten Tiere wieder züchten.

Lesen Sie auch
Mit Live-DJ: Gratis-Event kommt in die Karlsruher Innenstadt

Investitionen in die Zucht ausgerotteter Tiere in Karlsruhe

Den eigentlichen Lebensraum der Simandoa-Höhlenschabe hat der Mensch zerstört. Ursprünglich lebten die Tiere in einer Höhle im westafrikanischen Guinea. Damals wurde die gesamte Höhle zerstört, weil man dort Rohstoffe wie Bauxit und Aluminiumerz gewinnen wollte. Das war auch das Ende der Höhlenschaben. Nun sollen wieder neue Schaben gezüchtet werden, was gar nicht so einfach ist. Deshalb setzt man jetzt auf die Expertise des Dortmunder Zoos.

Statt in freier Wildbahn werden die Zootiere mit Fischfutter, etwas Karotte und Banane gefüttert. Dieses Futter hat sich nach Angaben des Dortmunder Zoos bewährt. Inzwischen hofft man auf zukünftige Zuchterfolge, um diese doch sehr unterschätzte Art mit ihrem besonderen Aussehen irgendwann wieder in größerer Zahl ansiedeln zu können.