„Gegen Pleite“: Karlsruher Hotels bieten Billig-Preise für Gäste an

Straßenbahn vor dem Hotel - Residenz Ketterer - in Karlsruhe
Symbolbild © istockphoto/Lindenthaler

Immer mehr Karlsruher Hotels bieten ihren Gästen Billig-Preise an. Grund ist die geringe Auslastung. Obwohl die Bettenbelegung inzwischen fast wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht hat, sehen die Verantwortlichen eine Katastrophe auf die Betriebe zukommen.

Noch vor Ostern konnte der Tourismusverband in Karlsruhe Entwarnung geben, dass sich die Branche in der Stadt mittlerweile wieder erholt hat. Zufrieden sind die Hoteliers trotzdem nicht. Im Gegenteil: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sieht mehrere Insolvenzen auf die Hotellerie zukommen.

Karlsruher Hotels bieten Billig-Preise für Gäste an

Die Karlsruher Hotels bieten ihren Gästen aktuell Billig-Preise an, weil eine Pleitewelle droht. Zwar konnte die Stadt im vergangenen Jahr wieder fast die Übernachtungszahlen von vor der Pandemie erreichen, doch die Probleme häufen sich. Zum Teil wurden diese Zahlen auch nur durch extreme Dumpingpreise erreicht. Die Experten sehen deshalb einen kostendeckenden Betrieb in Gefahr. Ebenso problematisch sieht die DEHOGA, dass in Karlsruhe viele neue Betten hinzugekommen sind. Allein hier beträgt der Zuwachs 28 Prozent.

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Drohende Bettensteuer und fehlende Attraktivität für Tourismus

Und damit nicht genug: In den nächsten Monaten sollen noch weitere Betten hinzukommen, denn viele neue Hotels eröffnen in der Region. Dabei gehört Karlsruhe im bundesweiten Vergleich nicht gerade zu den Tourismushochburgen in Deutschland. Nur ein Drittel aller Übernachtungen entfällt vor Ort auf den Tourismus. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um die Fächerstadt auch als Ausflugsziel interessant zu machen.

Nun ist auch noch eine Bettensteuer in Planung, die die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter erschweren würde. Auf jeden Fall würde sie eine Branche treffen, die nach Expertenmeinung derzeit bereits zu kämpfen habe. Dennoch wolle man an dem Verfahren festhalten und bereite derzeit bereits eine Satzung zur Ausgestaltung der Bettensteuer vor. All dies wird in den kommenden Monaten für die Betreiber der Hotels und Pensionen in Karlsruhe und Umgebung noch zu einem massiven Problem werden. Schließlich muss man angesichts der Dumpingpreise immer noch wirtschaftlich bleiben, um nicht pleite zu gehen.