Hohe Bußgelder: Umstrittener Abschleppwagen fährt durch Karlsruhe

ADAC schleppt Auto ab.
Symbolbild © istockphoto/Anne Czichos

Kein Zweifel: Jeder, der abgeschleppt wird, weiß, dass es teuer wird. Doch es gibt ein Unternehmen, das sich nicht nur bei vielen Autofahrern einen Namen gemacht hat, sondern auch schon vor Gericht stand. Nun fährt überraschend wieder ein umstrittener Abschleppwagen durch Karlsruhe.

Inzwischen liegt ein Urteil des Amtsgerichts Karlsruhe gegen den Inhaber einer Mietwerkstatt vor. Dieser wurde wegen Betrugs und versuchter Erpressung verurteilt. Fragwürdig war das Geschäftsgebaren, Autos abzuschleppen und den eigentlichen Besitzern wieder auszuhändigen. Eine Geldstrafe von 400 Tagessätzen zu je 60 Euro war die Folge. Inzwischen gibt es sogar ein weiteres Verfahren, in dem ein zivilrechtlicher Streit tobt. Dennoch fährt der umstrittene Abschleppwagen wieder durch Karlsruhe.

Umstrittener Abschleppwagen fährt durch Karlsruhe

In einem Fall schleppte der Betreiber einer Mietwerkstatt das Fahrzeug wohl einfach auf sein eigenes Gelände ab. Die 80-jährige Besitzerin hatte es seitlich vor der Werkstatt geparkt. Erst als die Frau sich bereit erklärte, einen entsprechend hohen Geldbetrag zu zahlen, gab der Betreiber das Fahrzeug wieder frei. In diesem Zusammenhang ist noch ein weiteres Verfahren vor dem Amtsgericht anhängig. Dort hatte der Beklagte tatsächlich ein Fahrrad mit Kindersitz entfernt, das an einem Zaun angeschlossen war.

Skurrile Geschichte einer geprellten Autofahrerin

Doch die Geschichte geht noch weiter. Eine Dame versuchte, ihr Auto in der Nähe des Kaufhauses Déjà-vu abzustellen. Hier gibt es nur sehr wenige Parkplätze, sodass man schon etwas Glück haben muss, um einen freien Platz zu finden. Aber wie die 80-jährige Frau entschied sie sich, ihr Auto in der Nähe der Autovermietung zu parken. Und zwar in der Windeckstraße in Karlsruhe. Dies sollte sich als fataler Fehler erweisen. Die Fahrerin war sich keiner Schuld bewusst, denn vor Ort war der gesamte Bordstein abgesenkt und es gab auch keine Parkverbotsschilder.

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Dreiste Werkstatt

Da sie auf dem Gelände nur schrottreife Autos stehen sah und davor ein weiteres Fahrzeug parkte, stellte die Frau ihr Auto dort ab. Sie ließ sogar ihre Tasche und ihren Arbeitslaptop im Auto. Als die Frau nach einer Stunde zurückkam, war nicht nur das andere geparkte Auto verschwunden, sondern auch ihr Fahrzeug.

Mithilfe anderer Passanten konnte sie ihr Fahrzeug auf dem Gelände der Werkstatt ausfindig machen. Kurzerhand bot ihr der dortige Werkstattbetreiber an, ihr Auto gegen Bezahlung wieder freizugeben. Damit habe er Erfahrung. Schließlich wisse er, dass sie so nicht davonkomme, da er schon viele Prozesse geführt und gewonnen habe. Gegen Zahlung von über 400 Euro unter Vorbehalt erhielt sie ihr Auto zurück. Demnach ist nur jedem Autofahrer anzuraten, einen großen Bogen um diese Werkstatt und die Straße zu machen.