Kita-Ausnahmezustand in Karlsruhe: Jetzt reagieren die Eltern

Kindergarten Flur Eingang Garderobe
Symbolbild © istockphoto/AnnaNahabed

In einer Karlsruher Kita herrscht seit einiger Zeit Ausnahmezustand. Jetzt reagieren die Eltern. Sie lassen sich das nicht mehr gefallen.

Der Ausnahmezustand in den Karlsruher Kitas ist für viele Eltern und Kinder unerträglich. Deshalb wollen jetzt alle handeln.

Kita-Notstand in Karlsruhe: Eltern werden aktiv

Verkürzte Öffnungszeiten und kaum noch Personal sorgen in vielen Karlsruher Kitas für einen Ausnahmezustand. Für die Eltern ist die Situation kaum noch zu ertragen. Sie wenden sich deshalb jetzt in einem offenen Brief an Sozialbürgermeister Martin Lenz. In diesem Fall handelt es sich um die Eltern der Kita Blücherstraße, die seit einiger Zeit von den Einschränkungen betroffen sind. Sie bitten um Hilfe und Unterstützung.

Volles Geld für weniger Leistung

Die Eltern zahlten den vollen Beitrag für die Kinderbetreuung, bekämen aber deutlich weniger Leistungen, als sie in Anspruch nehmen könnten, heißt es. Viele empfinden dies als massive Benachteiligung, die sie so nicht mehr hinnehmen wollen. Ein Problem sind die verkürzten Betreuungszeiten. Teilweise rutschen die Kitas in eine Notbetreuung ab. Eigentlich fällt der Betreuungsbetrag für die Zeit von 7 bis 17 Uhr an, aber diese Zeiten können in den wenigsten Fällen noch abgedeckt werden.

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Einigen Eltern droht der Verlust des Arbeitsplatzes

In der Folge können viele Eltern ihrer eigentlichen Berufstätigkeit nicht mehr in vollem Umfang nachgehen. Schließlich müssen sie immer wieder einspringen und sich selbst und die Kinderbetreuung über den Tag verteilt organisieren. Für manche Familien ist die Situation so dramatisch, dass sogar der Verlust des Arbeitsplatzes droht.

Mangelnde Kinderbetreuung ist also kein individuelles Problem eines Elternteils, sondern eine gesamtgesellschaftliche Krise. Denn nur Eltern, die ihre Kinder gut betreut wissen, können sich voll und ganz ihrer Arbeit widmen. Zustände wie derzeit in den Karlsruher Kitas sind deshalb nicht länger hinnehmbar. Der offene Brandbrief ist deshalb eine erste verständliche Reaktion. Bleibt zu hoffen, dass endlich eine Lösung gefunden wird.