Konzern schließt Werk in Karlsruhe – 600 Mitarbeiter gekündigt

Viele Reifen in einem Produktionslager.
Symbolbild © istockphoto/279photo

Das Ende ist so gut wie besiegelt: Dieser Konzern schließt sein Werk in Karlsruhe. Für 600 Mitarbeiter bedeutet das möglicherweise die Kündigung. Die Gewerkschaft möchte sich das nicht gefallen lassen.

Derzeit läuft die Gewerkschaft Sturm, denn ein großer Konzern schließt sein Werk in Karlsruhe. Es geht darum, eine Produktionslinie komplett in Deutschland einzustellen und ins Ausland auszulagern. Einzig der Oberbürgermeister sieht noch eine Chance der Rettung. Bei den Hunderten Mitarbeitern sieht es nicht ganz so gut aus mit der Hoffnung.

Dieser Konzern schließt sein Werk in Karlsruhe

Viele haben es bereits gelesen: Der Reifenhersteller Michelin kündigte am Dienstag an, dass er seine Werke in Karlsruhe und in ganz Deutschland schließen möchte. Davon betroffen ist auch das Werk in Trier. Schrittweise möchte man hier die Produktion bis 2025 vollständig einstellen. Vonseiten der Gewerkschaft wird diese Entscheidung mehr als scharf kritisiert. Bundesweit würden 1.500 Menschen ihre Anstellung verlieren, wenn der Konzern die Werke in Karlsruhe und in der gesamten Bundesrepublik schließt. In Karlsruhe allein wären 600 Angestellte betroffen. Deshalb möchte man sich nicht mit dieser Entscheidung abfinden.

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Noch mitten in den Verhandlungen: Letzte Hoffnung

Für Frank Mentrup, den Oberbürgermeister von Karlsruhe, sind die Würfel noch nicht gefallen. Er sieht zum Beispiel Chancen in der Vermietung von leer stehenden Hallen auf dem Gelände, um die Rentabilität von Michelin in Karlsruhe wieder zu erhöhen. Derzeit hat man die Verhandlungen auf der Bundesebene sowie in Baden-Württemberg noch nicht vollständig abgeschlossen. Bei dem Werk in Karlsruhe handelt es sich um ein herausragendes Projekt deutsch-französischer Freundschaft, denn über die Hälfte der in dem Werk Angestellten kommt aus dem Elsass.

Das Zentrum für Kundenkontakt, in dem über hundert Mitarbeiter ihre Dienste verrichten, soll von Karlsruhe nach Polen ziehen. So möchte man wohl die Ausgaben drastisch nach unten schrauben. Auch andere Reifenhersteller planen derzeit, ihre Werke zu schließen oder an Orte außerhalb Deutschlands umzusiedeln. Das ist eine mehr als besorgniserregende Entwicklung.