Maßnahme: Region bei Karlsruhe bereitet sich auf Blackout vor

In der Energiekrise haben viele Menschen bei Karlsruhe Angst vor dem Blackout. Eine Gemeinde bereitet sich jetzt auf den Ernstfall vor.

Immer mehr Menschen machen sich Sorgen über einen mehrstündigen Stromausfall. Sie bereiten sich deswegen vor und legen Vorräte an, besorgen einen Campingkocher und ein Kurbel-Radiogerät. Doch nicht nur die Verbraucher treffen Maßnahmen, auch die Städte und Kommunen rüsten sich für den Ernstfall.

Maßnahmen für den Blackout

Die Gemeinde Malsch im Kreis Karlsruhe organisiert sich für den Fall eines Blackouts. Für den Ernstfall richtet sie Notfalltreffpunkte ein. Dafür muss sie jedoch einige Probleme lösen.

Die Gemeinde Malsch in der Region Karlsruhe beschäftigt sich seit einiger Zeit mit diesem Thema. Dies erklärt der Bürgermeister von Malsch in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Denn er hält einen sogenannten Brownout für realistisch. Bei einem Brownout handelt es sich um einen kurzfristigen Spannungsabfall in der elektrischen Energieversorgung.

Auch das Innenministerium Baden-Württemberg empfiehlt eine Notfallausstattung. Diese sieht auch den Betrieb von Notfalltreffpunkten für die Bevölkerung vor. Dafür rüstet die Gemeinde Malsch derzeit die Waldenfelshalle in Waldprechtsweier, den Freihof in Sulzbach, den Klosterhof in Völkersbach und das Bürgerhaus im Kernort Malsch um. An den Notfalltreffpunkten sollen Bürgerinnen und Bürger Informationen erhalten, sich aufwärmen, DRK-Mitarbeiter könnten Tee und Essensrationen ausgeben und Mobiltelefone aufgeladen werden.

Lesen Sie auch
Personalmangel: Karlsruher Schwimmbäder stehen vor Schließung

Es gibt einige Herausforderungen

Aktuell ist die Gemeinde Malsch dabei, die Installationsarbeiten zur erforderlichen Notstromeinspeisung in den Hallen umzusetzen. Dies teilt der Bauamtsleiter mit. Doch die Verwaltung steht dabei vor einer großen Herausforderung. Denn die Stromaggregate benötigen spezielle Schalter und diese sind derzeit Mangelware auf dem Weltmarkt. Die Gemeinde sucht deshalb nach kreativen Lösungen.

Zudem gibt es noch eine zweite Herausforderung: Derzeit haben neue Stromaggregate eine Lieferzeit von zwölf Monaten. Deswegen führt die Gemeinde Malsch Gespräche über den Kauf von gebrauchten, gewarteten Geräten, die allerdings einen hohen Anschlusswert haben. So der Bauamtsleiter.

Gemeinderat stimmt kurzfristiger Lösung zu

Je Aggregat rechnet er mit Kosten in Höhe von 50.000 Euro. Um handlungsfähig zu sein, falls eine kurzfristige Entscheidung zum Kauf möglich wäre, stimmte der Gemeinderat einvernehmlich einer außerplanmäßigen Ausgabe im Haushalt zu.

Für den Bereich Abwasser hat die Gemeinde Malsch bereits drei Aggregate angemeldet, da im Falle eines Stromausfalls die Abwasserentsorgung nicht mehr funktionieren würde. Die Kosten in Höhe von rund 15.000 Euro je Gerät sind bereits im Haushalt eingestellt, doch auch diese Geräte haben eine Lieferzeit von neun bis zwölf Monaten, wie Litzow sagte.