Nach 90 Jahren: Traditionscafé schließt in der Karlsruher Innenstadt

Blick auf die Karlsruher Innenstadt vom Europaplatz aus. Geschäfte, Cafés und Restaurants der City sowie Passanten und Bürger beim Bummeln oder Einkaufen.
Symbolbild © imago/Schöning

Nach 90 Jahren schließt nun ein Traditionscafé in der Karlsruher Innenstadt seine Türen. Dies kommt für viele überraschend und die Kunden sind traurig. Der Inhaber hat jedoch gute Gründe.

Nun muss nach über 90 Jahren ein Traditionscafé in der Karlsruher Innenstadt schließen. Die Kunden sind überrascht und sehr traurig. Doch der Inhaber hat gute Gründe. Alle Infos gibt es in diesem Artikel.

Innenstädte verwaisen immer mehr

Dass in den Städten immer wieder Geschäfte schließen, ist an sich nichts Außergewöhnliches. Entweder kommt das Konzept bei den Kunden nicht an und die Gäste bleiben aus oder der Inhaber überschätzt sich und seine Möglichkeiten. Die Gründe sind vielfältig, oft jedoch nicht beunruhigend.

Doch seit der Coronapandemie und den damit verbundenen Einschränkungen gerieten immer mehr Unternehmen in Schieflage und konnten die Verluste nicht mehr ausgleichen. Seitdem kann man einen beunruhigenden Trend feststellen: Die Innenstädte in Deutschland scheinen regelrecht zu verwaisen, sodass eine Reihe von Gebäuden leersteht. Die Viefalt der Geschäfte vor Ort nimmt damit rapide ab.

Traditionscafé in der Karlsruher Innenstadt muss schließen

So müssen die Gäste zukünftig auch auf ein Traditionscafé in der Karlsruher Innenstadt verzichten. Vor etwas über einer Woche hat das Gericht das Insolvenzverfahren über die Confiserie Endle in der Kaiserstraße eröffnet. Gestern hatte das Café zum letzten Mal geöffnet, womit die Schließung für die meisten wohl sehr überraschend kam.

Lesen Sie auch
Wechsel steht bevor: Karlsruher SC verliert wichtigen Stammspieler

Laut dem Inhaber Oliver Endle habe die Insolvenz des beliebten Kaffeehauses jedoch nichts mit der ausbleibenden Kundschaft oder dem Standort in der Kaiserstraße zu tun. Das Café habe in dieser Lage immer guten Umsatz erwirtschaftet. Die Gäste hätten das Kaffeehaus sehr geliebt und seien zahlreich vorbeigekommen, um die Leckereien zu kaufen.

Endle sieht die Probleme ganz woanders: Diese lägen nicht nur in den steigenden Kosten, sondern die Regelungen würden immer strenger und würden wirtschaftliches Handeln fast unmöglich machen. Da es sich bei dem Unternehmen um Confiserie, Gastronomie und einem Onlineshop handele, sei der Aufwand enorm. Endle habe im November noch neues Personal gesucht, es habe sich jedoch niemand gemeldet. Auf Spekulationen, wie es jetzt weitergeht, lässt sich der Inhaber nicht ein. Er wolle abwarten, welche Chancen und Möglichkeiten das Insolvenzverfahren ihm nun biete.