Urlaubssperre: Klinikum in Karlsruhe mit erheblichen Personalmangel

Intensivstation im Krankenhaus. Einen Notstand gibt es derzeit in den Karlsruher Krankenhäusern.
Symbolbild © istockphoto/Akiromaru

Karlsruhe Insider: Corona und fehlende Fachkräfte.

Überlastetes Personal und steigende Corona-Zahlen: Die Lage der Krankenhäuser in Baden-Württemberg ist sehr angespannt. Krankheitsausfälle und Fachkräftemangel sind zwei Dinge, die sich derzeit an den Krankenhäusern in Baden-Württemberg stark bemerkbar machen.

Schon jetzt wirken sich die Probleme teilweise auf die Patientinnen und Patienten aus. Weil Personal fehlt, schieben bereits manche Krankenhäuser derzeit weniger dringliche Operationen auf. Intensivmediziner sprechen darum auch schon von einer angespannten Lage.

Nun wurde auch noch eine Urlaubssperre für das Personal ausgesprochen.

Das baden-württembergische Sozialministerium gibt zumindest teilweise Entwarnung: Kliniken müssen Eingriffe nicht flächendeckend reduzieren, die Notfallversorgung sei aber jederzeit sichergestellt.
Allerdings bereite der Blick auf den Herbst schon manche Sorgen.

Nach Angaben der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) kam es bereits vor Corona wegen des Personalmangels vor, dass Kliniken Betten nicht belegen konnten.

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Die Pandemie habe die Situation verschärft. Noch nie sei es so schwierig gewesen, freie Stellen in der Pflege zu besetzen.

Die BWKG geht davon aus, dass derzeit 10 bis 15 Prozent der Krankenhausbetten nicht belegt werden können, obwohl die Corona-Lage noch relativ stabil ist. Die Situation werde sich verschärfen, wenn neue Corona- oder Grippewellen zu mehr Personalausfall führen.

Realistisch gesehen muss man davon ausgehen, dass in vielen Krankenhäusern von Tag zu Tag entschieden wird, wer am kommenden Tag operiert wird. Die Verschiebung von Eingriffen gehöre damit leider in vielen Kliniken zum Alltag.