Werk in Rastatt wird voll ausgelastet sein – Mercedes kündigt Aufträge an

Mercedes Benz Werk in Rastatt von Daimler
Symbolbild © Daimler AG

Mercedes will große deutsche Fabriken mit neuen Elektroautos auslasten und damit auch die Beschäftigung absichern – auch in Rastatt.

Das vereinbarte der Autobauer mit den Arbeitnehmervertretern nach wochenlangem Tauziehen, wie beide Seiten am Mittwoch in Stuttgart mitteilten.Die Fahrzeugwerke Bremen, Rastatt und Sindelfingen im Großraum Stuttgart seien damit bis ins nächste Jahrzehnt ausgelastet, sagte Gesamtbetriebsratschef Ergun Lümali. «Es ist ein Durchbruch gelungen.»Das Werk im badischen Rastatt mit rund 6500 Beschäftigten bleibe ein Zentrum für Kompaktfahrzeuge, teilte der Hersteller mit. Bisher laufen dort unter anderem die A- und B-Klasse vom Band. Da Mercedes inzwischen vor allem auf schwere Luxusautos setzt, die mehr Gewinn bringen, hatten Spekulationen über ein Auslaufen der beiden Baureihen auch bei Arbeitnehmern Befürchtungen ausgelöst.Die Fabriken in Rastatt und im ungarischen Kecskemét werden nun vom übernächsten Jahr an Modelle auf Basis einer neuen Elektroplattform bauen. Es wird bei kleineren Autos aber nur noch vier statt bisher sieben Karosserievarianten geben. Zur Zukunft der A- und B-Klasse äußerte sich Mercedes-Vorstand Jörg Burzer nicht explizit. Es sei zufrüh, sich auf einzelne Modelle festzulegen. «Wir gehen davon aus, dass wir Rastatt voll auslasten», versicherte er.Zusammen wurden im vergangenen Jahr rund 323 000 A- und B-Klasse-Autos gebaut. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer erwartet, dass die A- und B-Klasse auf Dauer wegfallen werden.Insgesamt investiert Mercedes bis 2026 über zwei Milliarden Euro in europäische Fabriken. Sindelfingen, wo die Luxuslimousine S-Klasse gebaut wird, bleibt das Kompetenzzentrum für Topfahrzeuge. Dort arbeiten rund 35 000 Menschen. In Bremen, wo rund 12 500 Beschäftige arbeiten und unter anderem die C-Klasse vom Band läuft, soll es vonMitte des Jahrzehnts an ein Modell auf der Basis einer neuen Plattform geben. Bis 2030 ist Mercedes nach eigenen Angaben bereit, überall dort vollelektrisch zu werden, «wo es die Marktbedingungen zulassen». /dpa

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