Zustimmung: Bei Karlsruhe entsteht ein neues „Tiny House Dorf“

Tiny Houses im Stadtteil.
Symbolbild Foto: DanDavidCook, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=64072087

Das Pilotprojekt „Tiny House Dorf“ bei Karlsruhe erntete viel Kritik. Trotzdem stimmte der Gemeinderat diesem nun zu. 

In Bad Herrenalb gibt es jetzt ein Pilotprojekt zu Tiny Houses. Das Karlsruher Institut für Technologie – kurz KIT – begleitet dieses. Doch es gibt einige Kritik. Denn die neue Wohnform ist sehr im Trend, begeistert aber nicht alle.

Pilotprojekt mit einigen Vorteilen

Die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung für die Sitzung zur Abstimmung las sich vielversprechend: „In Bad Herrenalb soll ein Pilotprojekt zu neuen Wohnungsformen stattfinden. Dieses soll wissenschaftlich begleitet werden und durch Fördermittel des Landes beziehungsweise Bundes finanziert werden.“

Bei dem geplanten Wohnmodul handelt es sich um etwas Neues. Es ist nichts aus Stein und nicht aus Holz. In dem Dorf baut man in einer neuen patentierten Art und Weise, was den Baustoff angeht. Er ist aus Styropor, mit einer Spezialbeschichtung, die fast unverwüstlich ist. Im Verbrauch von Kohlendioxid ist dieser Baustoff in seiner Nachhaltigkeit unschlagbar.

Die Wohnmodule sind acht Meter lang, drei Meter breit und vier Meter hoch. Zwei miteinander verbundene Module ergeben 48 Quadratmeter.

KIT begleitet das Pilotprojekt zu Tiny Houses

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Das KIT begleitet dieses Pilotprojekt in Bad Herrenalb. Der Verantwortliche kommt dafür in den nächsten Tagen nach Bad Herrenalb, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Geplant ist das Projekt für eine Dauer von einem Jahr bis 18 Monate. Die verwendeten Baustoffe werden auf Nachhaltigkeit und Praktikabilität geprüft.

Bei dem Tiny House Dorf geht es nicht um festes Wohnen, sondern um ein Forschungsprojekt. Deswegen bedarf es auch keiner baurechtlichen Genehmigung. Solange es sich um mobiles Wohnen auf dem Campingplatz handelt, ist dies nicht nötig. Später können die Tiny Houses in eine dauerhafte Wohneinrichtung überführt werden.

Es gibt auch Kritik

Doch nicht alle sind begeistert von diesem Projekt. Die CDU brachte Bedenken vor, da sich Styropor und Nachhaltigkeit nicht vereinbaren lassen. Denn Styropor wird in der EU zu 80 bis 90 Prozent verbrannt und aus Erdöl hergestellt.

Die Verantwortlichen entkräften diese Kritik. Der Baustoff Styropor, der bei der BASF hergestellt wird, steht für eine höhere Energieeffizienz. Außerdem hat man in der Fertigung bei Styropor im Gegensatz zu Holz keinen Verschnitt und alles kann in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden.