Zweite Rheinbrücke für Karlsruhe: Kosten werden noch teurer

Eine Autobahnbrücke führt über ein Gewässer oder einen Fluss
Symbolbild © istockphoto/Leonid Andronov

Karlsruhe bekommt eine zweite Rheinbrücke. Jetzt werden die Kosten noch teurer. Die Grünen stellen das Projekt grundsätzlich in Frage.

Zuletzt diskutierten die Landtagsabgeordneten Salomon und Leidig von den Grünen über die zweite Rheinbrücke für Karlsruhe. Die Kosten steigen und steigen. Doch das Verkehrsministerium hat einen Plan.

Zweite Rheinbrücke für Karlsruhe in der Diskussion: Kosten zu hoch

Die Planungen für die zweite Rheinbrücke in Karlsruhe basierten auf kühnen Prognosen, die inzwischen nicht mehr zutreffen. Allein aus wirtschaftlicher Sicht müsse das Projekt deshalb in Frage gestellt werden, meinen Alexander Salomon und Ute Leidig von den Grünen. Hintergrund der Diskussion sind Prognosen, die für das Jahr 2025 von knapp 100.000 Fahrzeugen pro Tag ausgingen. Die reale Entwicklung sei heute jedoch deutlich von diesen Prognosen entfernt. So wurden auf der heutigen Rheinbrücke seit 2005 nur noch 70.000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. In den Corona-Jahren sank die Belastung auf gut 60.000 Fahrzeuge pro Tag. Die Klimaziele sehen vor, dass der Verkehr in den Großstädten abnimmt und damit auch die Belastung deutlich sinkt. Da stellt sich die Frage, ob Karlsruhe wirklich eine zweite Rheinbrücke braucht. Schließlich kostet sie wieder viel Steuergeld.

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Kein Verzicht auf die zweite Rheinbrücke für Karlsruhe

Doch das Baden-Württembergische Verkehrsministerium scheint einen Plan zu haben, denn dort will man das Projekt zweite Rheinbrücke auf jeden Fall umsetzen. Jedenfalls will man die Pläne wohl nicht ad acta legen. So habe man bereits im Planfeststellungsbeschluss die Belastung pro Tag nach unten korrigiert. Was jetzt noch fehle, seien die Zahlen der Messstellen aus dem letzten Jahr, die man noch auswerten müsse. Außerdem könne man nicht Corona als Maßstab nehmen, sondern die Jahre davor.

Weniger erfreulich seien die hohen Kosten für die zweite Rheinbrücke in Karlsruhe. Inzwischen sind die Kosten auf 150 Millionen Euro gestiegen. Das Bundesverkehrsministerium begründet dies mit deutlich gestiegenen Baupreisen und zusätzlichen Maßnahmen zur Integration von Radwegen. Außerdem seien landschaftspflegerische Ausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben, die auf Rheinland-Pfälzischer Seite erfolgen und bis 2023 abgeschlossen sein sollen. An der zweiten Rheinbrücke für Karlsruhe scheint also kein Weg mehr vorbeizuführen.