Fast 600 Arbeiter: Autozulieferer schließt ganzes Werk in Deutschland

Ein Blick in das Werk eines Fahrzeugherstellers oder Autozulieferers in Deutschland. Die einzelnen Elemente werden auf der langen Produktionsstraße zusammengesetzt und ergeben am Ende das fertige Auto.
Symbolbild © istockphoto/fudfoto

Es sieht nicht gut aus für die Angestellten. Hunderte verlieren ihren Job, weil ein Autozulieferer jetzt ein ganzes Werk in Deutschland dichtmachen will. Die Arbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft.

Inmitten dieser unsicheren wirtschaftlichen Zeiten geht ein Autozulieferer einen radikalen Schnitt und schließt ein ganzes Werk in Deutschland. Voraussichtlich werden fast 600 Angestellte dann ohne Arbeit dastehen. Ob das Unternehmen den Mitarbeitern irgendwie helfen will, steht zurzeit in den Sternen.

Betrifft fast 600 Arbeiter

Es kommt immer wieder vor: Große internationale Unternehmen schließen ihre deutschen Standorte. Dabei handelt es sich oft sogar um Firmen, die hierzulande gegründet wurden. Durch kluge Entscheidungen gepaart mit Unternehmergeist konnten die Verantwortlichen die Betriebe vergrößern und bis ins Ausland expandieren. Aber wenn es dann mal nicht so gut läuft oder die Zeiten allgemein ein bisschen heikler werden, sind es die deutschen Standorte, die als Erstes dran glauben müssen. Das Werk, das nun in Deutschland schließen soll, gehört dem Autozulieferer Ronal. 540 Mitarbeiter suchen sich am besten jetzt schon mal einen neuen Job.

Genau genommen ist Ronal ein Felgenhersteller. Zwar liegt sein Hauptsitz dieser Tage in der Schweiz, aber ursprünglich wurde der Autoteile-Hersteller 1969 in Walldorf, Baden-Württemberg, gegründet. Heute gilt er als einer der führenden Felgenhersteller weltweit mit einem jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Da Cleverness, Innovation und Qualität stets die Geschichte Ronals zeichneten, scheint der Erfolg des traditionellen Global Players fast schon eine logische Konsequenz zu sein.

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Autozulieferer schließt Werk in Deutschland

Dennoch ist es traurig, dass immer wieder die Werke hierzulande zuerst dichtmachen. Die Fabrikhalle in Landau in Rheinland-Pfalz soll es schon im kommenden Jahr gar nicht mehr geben. Dürfen die langjährigen Mitarbeiter auf irgendeine Art der Entschädigung hoffen?

Wenn der Autozulieferer ein Werk in Deutschland schließt, das schon seit Jahren keinen Umsatz mehr bringt, ist das eine ökonomische Entscheidung, die für jedermann Sinn ergeben sollte. Unfair für die 540 Angestellten in Landau ist es trotzdem – das bedauert auch die Stadt selbst. Deshalb wird sie sich dafür einsetzen, dass die Beschäftigten in Landau möglichst schnell eine neue Stelle finden werden. Für den März 2025 ist die endgültige Schließung des Werks geplant. In den nächsten Wochen wird es zu Verhandlungen mit dem Betriebsrat kommen. Dieser möchte für die fast 600 Menschen, die dann in einem Jahr ihren Job los sind, noch den möglichst besten Deal herausschlagen. Wir wünschen ihnen in jedem Fall das Beste.